Auf den Spuren von Philipp Reis

Die Wandergruppe des Förderkreises der Städtepartnerschaft auf den Spuren von Philipp Reis.Foto: Jean-Paul Vican

Königstein (kw) – Über 20 Wanderer des Förderkreises der Städtepartnerschaft mit Le Cannet machten sich am 26. März bei anfangs kühlem Frühlingswetter auf den Weg, um in Friedrichsdorf auf dem „Philipp-Reis-Weg“ zu wandern. Aber nicht nur durch Philipp Reis, den Erfinder des Telefons, ist Friedrichsdorf bekannt, sondern auch durch den dort seit 1788 produzierten Zwieback. Die Gründung der Stadt erfolgte 1687 und geht zurück auf die Hugenotten in Frankreich.

Heute wird dort kein Zwieback mehr hergestellt, allein das Holzschild mit den Bäckerjungen am Ortseingang erinnert Bewohner und Besucher noch einmal an den geschichtsträchtigen Ort: Friedrichsdorf – die Stadt des Zwiebacks. Ausgearbeitet hatten diese Wanderung Brigitte Mayr und Dr. Oskar Mayr sowie Lena Abtt und Detlef Goepel-Abtt aus dem Wander- und Kulturteam des Vereins. Gestartet wurde in der Hugenottenstraße, in der noch einige einstöckige Häuser der französischen Glaubensflüchtlinge aus dem 18. Jahrhundert zu sehen sind. Danach ging es erst bergan, zwischen Bäumen und Gärten hinein in zaghaft grünenden Wald. Die Schutzhütte am Pelagiusplatz bot Gelegenheit, bei einer kleinen Pause die beeindruckende Aussicht auf das Rhein-Main-Gebiet zu bewundern. Ein zweites Highlight war, dass plötzlich auf dem Tisch in der Schutzhütte mit Frischkäse bestrichener Zwieback angeboten wurde. Gerne griffen die Wanderer zu und lauschten gleichzeitig dem sehr informativen Vortag von Lena Abtt über alles Wissenswerte rund um den Zwieback. Derart gestärkt ging es danach fast nur noch bergab nach Friedrichsdorf in das in einem Fachwerkhaus untergebrachte „Café Klatsch“ zum wohlverdienten Mittagessen.

Anschließend stand noch eine Führung durch das kleine Museum im ehemaligen Wohnhaus von Philipp Reis an. Der Friedrichsdorfer Stadtarchivar Robert Hübner Morgado bestach durch sein fundamentales Wissen über die Entstehungsgeschichte der Stadt, des Zwiebacks und natürlich Philipp Reis. Zum Glück hatte sich der vor 150 Jahren verstorbene Friedrichsdorfer Lehrer nicht entmutigen lassen, weiter an seiner bahnbrechenden Erfindung eines Fernsprechers zu arbeiten, die nach dem kritischen Urteil seiner Zeitgenossen „als praktisches Verkehrsmittel nie und nimmer zu gebrauchen“ sei, die Kommunikation aber entscheidend veränderte.

Nach diesem so informativen Tag mit Wanderung und sehr viel Input zu Friedrichsdorf machte sich die Königsteiner Gruppe zufrieden auf den Nachhauseweg. In einer Botschaft an die Wanderer bedankte sich der neue Vorsitzende des Vereins, Alexander Hees, beim Wander- und Kulturteam: „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass durch die Aktivitäten dieses Teams der Zusammenhalt des Vereins hier in Königstein sehr gefördert wird.“



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