Interessengemeinschaft Aktion gegen Busverkehr durch Stresemannstraße gegründet

Königstein (kw) – Innenstadtgestaltung und innerstädtischer Schleichverkehr sind seit vielen Jahren öffentlich und kontrovers diskutierte Themen. Der Magistrat hatte nach dem Scheitern der Verkehrsumdrehung ein neues Gesamtkonzept für den Herbst 2023 angekündigt, das bisher nicht offengelegt wurde.

Nun erwägt der VHT (Verkehrsverband HochTaunus) zusammen mit dem Magistrat, den Busverkehr der Linien 261 und X27 vom HBF Königstein hin zum Kapuzinerplatz (ZOB Gerhard-Pingler-Straße) durch die Stresemannstraße zu leiten und die Fahrtrichtung in der Friedrich-Ebert-Straße zur Entlastung umzukehren. Diese Entlastungslösung halten die Anwohner für unzureichend und haben die Interessengemeinschaft Aktion gegen Busverkehr durch die Stresemannstraße (AGB) gegründet.

Die Stresemannstraße (derzeit 30 km/h-Zone und für den Lkw-Verkehr gesperrt) ist nicht nur ein Teil des Schleichweges von der B8 zum Kreisel. Zusätzlich fahren täglich alle Fahrzeuge des Bauhofes in Richtung Norden und Westen mit erheblichem Lärm- und Emissionsausstoß durch diese Straße.

Grundsätzlich unterstützt die AGB zur Reduzierung des Schleichverkehrs durch die Innenstadt eine Verbesserung des ÖPNV. Ein Stadtbus, wie unsere Nachbarstädte es vormachen (Kronberg, Bad Soden, Bad Homburg), könnte eine gute Gestaltung der Innenstadt (ruhig, emissionsfrei, grün) ermöglichen und dennoch alle Königsteiner und Besucher aus der Region schnell und bequem an ihr Ziel bringen.

Große Busse durch die Stresemannstraße zu führen, ist keine Lösung, sagt die Interessengemeinschaft. Das Linksabbiegen der Busse werde deutlich erschwert – insbesondere, wenn auf der gegenüberliegenden Seite Busse zum Be- und Entsteigen anhalten. „Es wird das jetzige Verkehrschaos in der Frankfurter Straße verschlimmern“, sagt Sprecher Jean-Paul Vican. Das wollen die Anrainer der Stresemannstraße auf keinen Fall akzeptieren. „Wir möchten, dass eine neue Verkehrsführung intensiv anhand von Fakten untersucht wird und nicht über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden wird“, sagt Vican. 90 Anrainer sind innerhalb von wenigen Tagen der Interessengemeinschaft beigetreten.

Die Interessengemeinschaft möchte konstruktiv mit der Stadt an der Erarbeitung des Gesamtkonzeptes unter Einbeziehung aller Fakten (Lärm, Emissionen, Verkehrsbelastung usw.) mitwirken.



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