Individuelle Wege in der Trauerbegleitung

v.l.: Bettina Gerlowski-Zengeler (Geschäftsführerin Hospiz Arche Noah), Prof. Armin Gissel (ev. Theologe), Eva-Maria Wagner (ambulante Koordinatorin Hospiz Arche Noah) Foto: privat

Königstein (kw) – Zum zweiten Mal hatte die Hospizgemeinschaft Arche Noah in Königstein zu den Hochtaunus-Gesprächen 2024 eingeladen. Armin Gissel (ev. Theologe im Ruhestand) berichtete über die Begleitung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in ihrer Trauer. Gissel erzählte aus seinen langjährigen Begleitungen, und die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer hörten seinen Ausführungen äußerst gespannt zu.

In seiner Tätigkeit als Seelsorger und in der Trauerbegleitung war er auch aktiv bei der Lebenshilfe und stand dort Gruppenleitern und Werkstattleitungen beratend zur Seite. Es wurde in seinen Ausführungen deutlich, dass dieses Thema „Tod und Sterben“ sowieso schon ein sehr schwieriges Thema ist und insbesondere für Menschen mit geistigen Behinderungen neue und individuelle Wege gefunden werden müssen, um mit ihnen darüber sprechen zu können. Er hat zum Beispiel eine Beerdigung für einen jungen Mann nachgestellt, damit dieser Abschied nehmen konnte – dieser hatte an der eigentlichen Trauerfeier nicht teilhaben können. Gissel scheute keine Mühe und entwickelte Lösungen, um jedem einzelnen Menschen den Abschied begreiflicher zu machen. Er betonte, wie wichtig es sei, dass Menschen sich von Verstorbenen verabschieden können und dieses Thema nicht verdrängt wird. Dies sei für die Verarbeitung ausgesprochen wichtig.

Im Anschluss stand er noch für persönliche Fragen zur Verfügung. Auch wenn dieses Thema ein spezielles Thema ist, umso wichtiger ist es, dies immer wieder in die Öffentlichkeit zu bringen und aus dieser Tabuzone herauszuholen. Das nächste Hochtaunus-Gespräch wird zum Thema „Palliativmedizin im Jahr 2024“ stattfinden, eine Gesprächsrunde mit Palliativmediziner Ulrich Paul – jede Frage darf gestellt werden (25. April um 17.30 Uhr).



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