„Offener Treff“: Vortrag von Petra Roth

Petra Roth wird beim nächsten „Offenen Treff“ in Schneidhain moderieren.

Schneidhain – Am 20. April um 20 Uhr wird der diesjährige Zyklus „Leben in der Metropolregion FrankfurtRheinMain“ im Rahmen der Vortragsreihe „Offener Treff für jedermann“ mit einem Vortrag von Frankfurts ehemaliger Oberbürgermeisterin Petra Roth fortgesetzt. Der Vortrag ist mit dem Titel überschrieben „Metropolen sichern unsere Zukunft – FRM liefert hierfür gute Beispiele“.

Zum Hintergrund: Unsere Schulen sind marode, die Kitas überfüllt, Bibliotheken und Theater werden geschlossen. Die Kassen der Kommunen sind leer und die lokalen Gestaltungsräume werden ständig enger. Es bedarf also dringender Reformen, an die sich der Bund und die Länder jedoch nicht herantrauen. Genau hier liegt das Problem: Die große Politik erreicht die Menschen in den Städten oft nicht mehr. Dabei wird hier entschieden, ob Integration wirklich gelingt, ob wir den Klimawandel bewältigen, die mit dem demographischen Wandel verbundenen Probleme lösen und letztlich auch mit Finanzkrisen fertig werden (aus Petra Roth: Die Neuerfindung der Städte/Metropolen sichern unsere Zukunft).

Dieser Vortrag der CDU-Politikerin reiht sich nahtlos ein in das Jahresthema des „Offenen Treffs“, das in seinen verschiedenen Facetten des Lebens von uns allen rund um Frankfurt berührt. So haben sich die Veranstalter vom Offenen Treff für das Motto „Leben in der Metropolregion FrankfurtRheinMain“ – panta rhei/alles fließt“ entschieden und begründen diese Wahl wie folgt: Frankfurt-RheinMain ist eine von elf in Deutschland ausgewiesenen Metropolregionen. In ihr leben 5,6 Mio. Menschen. Es ist leicht vorstellbar, dass sich hierbei starke Abhängigkeiten zwischen den kreisfreien Städten und Kreisen ausgebildet haben.

Insbesondere die unmittelbare Nähe unseres Kreises und der einzelnen Gemeinden zur pulsierenden, stark wachsenden und wirtschaftlich prosperierenden Stadt Frankfurt am Main hat vielfältige Auswirkungen auf unser Leben.

Die zentralen Aspekte des „Lebens“ (Wohnen/Schlafen, Arbeiten, Freizeitgestaltung) interagieren dabei über eine Reihe verbindender Elemente wie Infrastruktur/Verkehr, Umwelt und soziale Balance. Niveau, Intensität und Aktualität der Einflussnahmen ändern sich mit der Zeit, nichts ist statisch, alles fließt.

Im Zyklus 2016 wird eine bunte Palette von Themen von herausragenden Persönlichkeiten präsentiert. In den ersten Vorträgen geht es um die Grundidee der Metropolregion mit einigen Daten und Fakten, um Chancen und Risiken, also im weitesten Sinn um die Fragen: Wer treibt wen? Wer trägt die Hauptlasten und wo fallen die wesentlichen Vorteile an? Hat Frankfurt die Meinungsführerschaft und wird die Region durch Frankfurter Einflüsse zu sehr dominiert, verlieren die Umlandgemeinden ihre Identität?

Im Juni ist ein Abend für ein „Brennpunktthema“ vorgesehen. Während die Themen- und Referentensuche in der Regel 12 Monate vor dem ersten Veranstaltungstermin beginnt, wird das Brennpunktthema deutlich später festgelegt. In diesem Jahr haben sich die Schülervertretungen der drei Königsteiner Gymnasien kurzfristig entschlossen, gemeinsam ihre Sicht auf die Flüchtlingssituation und ihre damit verbundenen Aktivitäten vorzustellen.

Nach den Sommerferien stehen die Generalthemen Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr in der Metropolregion im Fokus. Welche herausragenden Chancen sind für die Wissenschaft vorhanden und wie geht die ESA mit den Angeboten der Region um? Hat die Metropolregion als Wirtschaftsraum eine Zukunft, welche Entwicklungen sind mittel- und langfristig zu erwarten? Lässt sich mit dem Einkommen auch das Leben finanzieren? Gibt es Grenzen des Wachstums? Alltäglich zeigt der Verkehr seinen Einfluss auf jeden in der Region. Wie kommen die Menschen und die Waren von A nach B? Wie können neue Infrastrukturprojekte (Straßen, Bahntrassen, Flughäfen usw.) das Leben erleichtern oder drastisch verschlechtern? Weiterhin wird beleuchtet, wie die Metropolregion durch Kultur und Religion zusammengerückt ist bzw. noch stärker zusammenrücken kann. Kann Religion das Zusammenleben wie ein Katalysator positiv beeinflussen?

Zur Vita der Referentin: Petra Roth wurde am 9. Mai 1944 in Bremen geboren und wohnt in Frankfurt am Main. Seit 1972 ist sie Mitglied der CDU und war seit 1977 Stadtverordnete in Frankfurt am Main. Sie amtierte dort als Sozialbezirksvorsteherin und vom 1. April 1993 bis 31. März 1994 als Stadtverordnetenvorsteherin. Von 1987 bis 1995 war sie Mitglied des Hessischen Landtags. Ab 1995 bis 2012 wurde Petra Roth dreimal direkt als Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main gewählt.

In der Zeit von 1997 bis 2011 nahm sie insgesamt neun Jahre die Aufgaben als Präsidentin des Deutschen Städtetags wahr und war Mitglied im Ausschuss der Regionen der Europäischen Union.

Heute ist Petra Roth Vorsitzende des Vorstandes der gemeinnützigen Stiftung Schloss Ettersburg – Gestaltung des demographischen Wandels, fungiert in verschiedenen wissenschaftlichen, kulturellen und anderen gemeinnützigen Einrichtungen im In- und Ausland und nimmt – zum Teil als Vorsitzende – eine Reihe von Mandaten in Aufsichts- oder Beiratsgremien bedeutender wirtschaftlicher Unternehmen wahr. Daneben übt sie eine selbstständige Vortrags- und Beratertätigkeit aus. Seit 2005 ist Petra Roth Ehrendoktor der Universität TelAviv für ihre Förderung der akademischen und kulturellen Beziehungen zwischen den Partnerstädten Tel Aviv und Frankfurt am Main und seit 2010 Ehrendoktor der Sookmyung Women‘s University in Seoul für ihr internationales politisches Wirken. Daneben ist sie Trägerin zahlreicher anderer in- und ausländischer Ehrungen und Auszeichnungen. Die Vorträge finden jeweils mittwochs im evangelischen Gemeindehaus, Am Hohlberg 19, in Königstein-Schneidhain, statt.



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