Stefan Kilb verlässt die SPD-Fraktion

Königstein (el) – Es hatte sich im Grunde schon länger angebahnt, doch als es dann zur jüngsten Sitzung des Stadtparlaments so weit war, rieb sich doch so mancher verwundert die Augen, als der bisherige SPD-Parlamentarier Stefan Kilb fern ab seiner Fraktion an einem Einzeltisch Platz nahm. Somit hatte sich vollzogen, was schon länger absehbar war: Die Differenzen zwischen Kilb und den Königsteiner Sozialdemokraten waren einfach zu groß, um noch in einem klärenden Gespräch überbrückt zu werden. Kilb ist aus der SPD-Fraktion ausgetreten und nimmt sein Mandat mit.

Fraktion und Ortsvereinsvorstand der Königsteiner SPD bedauern die Entwicklung im Verhältnis zu ihrem Fraktionsmitglied Stefan Kilb, die dazu geführt habe, dass sich seine Wege und die der SPD-Fraktion jetzt trennen, lautet die offizielle Stellungnahme der Sozialdemokraten unter der Führung von Ortsvereinsvorsitzenden Dr. Ilja-Kristin Seewald.

Dennoch wolle man die Tür für Stefan Kilb offenhalten, schloss Seewald nicht aus, dass man nicht in Zukunft wieder in politischen Fragen auf einen Nenner kommen könnte.

Dabei waren es, so hatte man zumindest den Eindruck, in der letzten Zeit nicht so sehr die Sachfragen, die das Verhältnis zwischen Kilb und seiner Fraktion getrübt haben, sondern eher das Persönliche. Hier ist insbesondere das mit der Zeit immer schlechter gewordene Verhältnis zwischen Kilb und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Villmer zu nennen.

„Ja, es waren auch Differenzen auf persönlicher Ebene, das Vertrauensverhältnis war nicht mehr gegeben“, bestätigt Kilb, der sich momentan nicht festlegen möchte, wo er sich in Zukunft politisch ansiedeln würde. Im Moment gehe es ihm weiterhin darum, das Beste für die Stadt herauszuholen und da beschäftige ihn die Frage nach möglichen Einsparungen angesichts einer angespannten Haushaltslage, so Kilb, der konkrete Vorschläge zum Sparen vermisst und immer noch der Meinung ist, dass man die Sanierung des Hauses der Begegnung nie hätte angehen sollen, wenn man vorher gewusst hätte, dass die Kosten explodieren würden.



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