Mangelnde Hilfsbereitschaft im täglichen Morgenverkehr

Unsere Leserin Silke Schlünsen schreibt uns Folgendes:

Das habe ich am 20.11.17 tatsächlich feststellen müssen, nachdem eine junge Autofahrerin mit ihrem Kleinwagen ca. fünf Autolängen vor der Ampel an der Limburger Straße vom Ölmühlweg kommend stehen geblieben war und augenscheinlich Hilfe benötigte, die sie mit ihren Armbewegungen signalisierte.

Beide Autos vor mir zeigten aber keinerlei Hilfsbereitschaft, also fuhr ich mit meinem Auto neben sie, machte das rechte Fenster runter und fragte sie kurz, ob sie Hilfe benötige, dass sie bitte das Warnblinklicht anmachen solle, das aber auch defekt war, und dass sie bitte ein Warndreieck aufstellen möge. Der erste Gipfel der Frechheit war, dass der Wagen hinter mir nichts besseres zu tun hatte, als mich auf der Gegenfahrbahn zu überholen, was insbesondere derzeit Trend zu sein scheint, um fünf Minuten eher zur Arbeit zu gelangen. Am heutigen Morgen waren es alleine drei Autos, die auf der Gegenfahrspur die Möglichkeit nutzten, schneller an die Kreuzung zu gelangen. Ich stellte meinen Wagen auf den Bürgersteig, da kein anderer Autofahrer Anstalten machte, zu helfen und fragte zwei vorbeikommende Herren, ob wir der jungen Dame helfen könnten, ihren Wagen kurz auf den Bürgersteig zu rollen. Nachdem wir ihren Hund an der Seite festschnallen konnten, der natürlich auch aufgrund der Situation hektisch war, war die Straße innerhalb von einer Minute freigeräumt.

Diese Minute Zeit haben wohl all die Königsteiner Bürger nicht übrig, die ihre Kinder einzeln mit dem Auto zur Schule bringen oder aber die Damen und Herren in ihren Nobelkarossen, die den Blick für das Wesentliche anscheinend verlieren, nämlich jeden Tag einmal eine gute Tat zu tun und Mitbürgern zu helfen, die sich augenscheinlich in einer Notsituation befinden.

Vielleicht besinnt man sich ja mal in der Vorweihnachtszeit zur Hilfsbereitschaft, was mich persönlich sehr freuen würde.



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