Frage und Antwort zum Woogtalweiher

Miklos Karlocai aus der Frankfurter Straße hat sich – wie manch anderer Königsteiner – Gedanken zum verschlammten Woogtalweiher gemacht. Sein offener Brief an den Bürgermeister ist noch vor Redaktionsschluss prompt beantwortet worden, so dass er nun von Frage und Antwort berichten kann – eine durchaus interessante Meldung für alle Leser. Hier zunächst der ursprüngliche Brief:

Es ist erfreulich, dass der große Woogtalweiher entschlammt wird. Man kann es kaum glauben, dass die Wassertiefe in der letzten Zeit auch an der tiefsten Stelle kaum 1 Meter erreicht hat.

Die Entschlammung ist bestimmt eine riesige Aktion: es wird nötig sein, mehrere Tausend Kubikmeter Schlamm auszuheben, wegzutransportieren und irgendwo abzulegen. Danach soll es möglichst lange zu keiner Schlammbildung kommen. Um das zu verhindern, spielt der kleine obere Weiher eine Schlüsselrolle.

Der Liederbach, abströmend von den Taunushängen, bringt jede Menge Geröll mit und legt diese an der ersten ruhigen Stelle ab. Bereits in früheren Zeiten wusste man das und hat deswegen ein Abfangbecken angelegt, um den großen Weiher zu schützen. Solange der kleine Weiher (etwa bis Ende der 90-er Jahre) diese Funktion erfüllen konnte, war der große Teich nicht gefährdet. Dann hätte man ihn mit wesentlich kleineren Kosten entleeren müssen. In den letzten 20 Jahren ist die Mündung zum großen Weiher die erste ruhige Stelle geworden, mit den jetzt sichtbaren Folgen. Der obere Weiher ist kein Schauobjekt, sondern ein wichtiges funktionales Glied des Wasserführungssystems.

Die Pläne, mittels einer Schilf-Zone Mineralien vom großen Weiher fernzuhalten, mögen begründet sein, genauso wie das Lichten der Bäume an der Nordseite, diese Maßnahmen ignorieren aber die wesentlich bedeutsamere Ursache der Verschlammung: das vom Bach mitgeschleppte und abgelegte Geröll. Wenn man die jetzt bevorstehende Entschlammungsaktion nicht in 20 Jahren wiederholen möchte, sollte man den kleinen oberen Weiher für seine Auffangfunktion wieder fit machen.

Die Antwort von Bürgermeister Leonhard Helm enthielt dieses Foto, auf dem der Bereich des unteren Woogtalweihers gelb markiert ist, in dem mineralische Stoffe und Geröll festgestellt wurden. „Von der Gesamtmenge des zu entfernenden Materials dürfte es sich um weit weniger als zehn Prozent handeln“, der Rest sei tatsächlich faulender, organischer Schlamm“, so die Einschätzung der Stadtverwaltung. „Dennoch planen wir im oberen Bereich des Weihers ein Absetzbecken, das mit einfachen Mitteln regelmäßig ausgebaggert werden kann“.
Foto: Stadt

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