BUND empfiehlt Untertunnelung des Kreisels

Königstein – Königstein ächzt unter den aktuellen Stauproblemen, da wird schnell der Ruf nach der alten B8-Neu-Planung laut. Der BUND teilt dazu mit, dass diese Planung aus verschiedenen Gründen – nicht nur dem Natur- und Umweltschutz – zu Recht sterben musste. Ein wesentlicher Punkt wäre die starke Verkehrszunahme und Lärmbelastung von Königstein gewesen. Außerdem werde rund 80 Prozent des Verkehrs am Kreisel durch Königstein selbst erzeugt: Königstein habe genauso viele Pendler hinein wie hinaus und dazu kämen die „Privat-Taxen“ von vier großen Schulen.

Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 konstatiert für die geplanten Baumaßnahmen jeweils eine Zunahme des Verkehrs. Dass gute Durchgangsstraßen darüber hinaus auch kleine Gewerbebetriebe aussterben lassen, weil größere leichter erreichbar werden (siehe Innenstadtsterben durch Einkaufszentren auf der grünen Wiese), habe sich laut BUND bereits ebenfalls herumgesprochen – Glashütten sei deshalb zu Recht gegen den Bau der neuen Ortsumfahrung nach dem neuen Bundesverkehrswegeplan.

Nach dem BVWP 2030 sollen auch Weilbach und Hofheim – beide an der B 519 – Ortsumfahrungen bekommen, die Ortszentren und die A 66 werden vom Verkehr entlastet. Die Ortsumfahrungen Glashütten und Weilbach – beide B 8 – kommen hinzu. Für alle vier Projekte prognostiziert der BVWP selbst folgerichtig eine Zunahme des Verkehrs auf der jeweiligen Bundesstraße! Und am Königsteiner Kreisel kreuzen sie sich. Die durch die Umfahrungen gesparte Zeit wird dann am Königsteiner Kreisel im Stau verbracht. Letztlich werden aus den Bundesstraßen damit Entlastungsstraßen für die Autobahnen (B 8 – A 3, B 519 – A 66), die Anwohner werden mit neuem Lärm und Autoabgasen belastet, längst überfällige Lärmschutzmaßnahmen an den Autobahnen entfallen.

Aber nicht nur die überörtlichen, auch die lokalen Planungen verschlimmern das Verkehrsproblem. Geplant ist eine neue Ampel am Baugebiet Messergelände; auch die Baugebiete Kaltenborn III und evtl. Biestengelände mit benachbarten Wiesen werden – jeweils mit Rotphasen für die B8 – für zusätzliche PKWs sorgen.

Es sei ein geplanter Dauer-Stau mit Ansage. Relativ kurzfristig könne aber Tempo 30 in Verbindung mit Flüsterasphalt zum einen die beste Lärmreduzierung erreichen (bis zu 10 dB möglich), zum anderen könne durch Tempo 30 auch der Stau durch erhöhten Verkehrsfluss reduziert oder vermieden werden.

Darüber hinaus empfiehlt der BUND als sinnvollste Entlastungsmaßnahme für Königstein eine Untertunnelung des Kreisels (Altkönigstraße bis KFB-Klinik), wie vom BUND bereits 2006 gefordert.

Die Stellungnahmen des BUND zum BVWP und der B8-Westumfahrung sind auf der Homepage unter www.bund-koenigstein-glashuetten.de abrufbar.



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