Kulinarische Reise: reger Zuspruch für afghanische Speisen Kochplatten hatten keine Pausen

Vicky Caneo Barrera, Salome Korschinowski und Azadeh Akbavi (v.li.n.re.) hatten alle Hände voll zu tun, die afghanischen Bolani vorzubereiten. Jeder konnte sie mit verschiedenen Füllungen versehen und es sich dann schmecken lassen.Foto: Judith Ulbricht

Kelkheim (jd) – Schon einige Tage vor der kulinarischen Darbietung fieberte Azadeh Akbavi diesem Termin entgegen. Sie musste alles vorbereiten und organisieren. Da sie eine sehr engagierte und hochmotivierte Dame ist, gelang alles hervorragend. Unterstützt wurde Azadeh Akbavi von der Vorsitzenden des Ausländerbeirats Salome Korschinowski und Vicky Caneo Barrera, die ebenfalls dem Beirat angehört.

Am vergangenen Samstag war es endlich so weit. In der 4. Etage des Rathauses war der Raum hin zur Dachterrasse geschmückt mit einer aufgereihten internationalen Länderfähnchengirlande und die Tische mit den Wasserflaschen bestückt und liebevoll gedeckt. Alle Zutaten, die für das Essen benötigt wurden, waren aufgestellt und ein besonderer Tisch mit einem Samowar, Schwarztee, Blüten- und Zitronentee wartete auf die eintreffenden und erwartungsvollen Gäste.

Nachdem alle Gäste Platz genommen hatten, begrüßte sie Salome Korschinowski. Vicky und Azadeh kamen zur Sache und erklärten den Verlauf des späten Nachmittags.

Unter der Anleitung von Azadeh Akbavi wurde dann der vorbereitete Teig bearbeitet. Er bestand aus Mehl, Hefe, Salz, Zucker, Olivenöl und Wasser. Er ähnelte sehr dem uns bekannten Pizzateig. Von diesem Teig wurde stets ein Teil abgeschnitten und dann zu einer etwa tennisballgroßen Kugel geformt. Diese musste dann noch fünf Minuten ruhen. Inzwischen wurden die ausreichend vorhandenen Kochplatten angewärmt und die Pfannen darauf platziert. Die Teigkugeln sind dann mit Nudelhölzern tellerrund ausgerollt worden. Eine Füllung wurde hergestellt, bestehend aus zerstampften gekochten Kartoffeln, Koriander, Pfeffer, grünen Peperonis, Knoblauch und mildem Paprikapulver. Die zweite Füllung wurde mit Schafskäse, geriebenem Mozzarella, Petersilie, Pfeffer und Knoblauch gefertigt. Dann wurden die Füllungen auf einer Hälfte des Teigs verteilt. Anschließend wurde der Teig mit der nicht gefüllten Hälfte zusammengeklappt und mit einer Gabel fest zusammengedrückt und gleichmäßig angepikst, damit eventuell vorhandene Luft entweichen konnte.

Die entstandenen Teigtaschen wurden immer paarweise in die mit Öl eingefetteten Pfannen verteilt und bei mittlerer Hitze gebacken, wobei sie rechtzeitig umgedreht werden mussten. Ein angenehmer Geruch machte sich im Raum breit. Vielen lief jetzt schon das Wasser im Munde zusammen. Nach dem Braten wurden die Teigtaschen auf Tellern serviert und als besonderes Geschmackserlebnis kamen noch eine rote und eine grüne Soße dazu. Die grüne Soße war äußerst pikant und die rote etwas milder. Alle Anwesenden waren angehalten, mit anzupacken und hatten viel Spaß dabei. Die Pfannen waren gut ausgelastet und die Kochplatten hatten keine Pausen. Allgemein wurde vom Publikum festgestellt, dass dies ein günstiges, nahrhaftes und gesundes Essen sei. Einigen Essern kam die Idee, dass man diese Füllungen auch mit anderen Zutaten variieren könne und so kam es zum regen Austausch von kreativen Ideen.

Als besondere Einlage zwischendurch las Vicky Caneo Barrera die Geschichte vom Drachenläufer vor. Wettbewerbe im Drachensteigen sind in Afghanistan ein Volkssport und sehr beliebt. Der Film „Drachenläufer“ wird vom Ausländerbeirat im Januar 2025 im Gartensaal des Rathauses in Kelkheim aufgeführt.

Nach dem reichhaltigen Mahl waren sich alle Gäste sicher, dass die afghanische Küche eine kulinarische Bereicherung für unsere sonst alltäglichen Gerichte ist. Zufrieden und gut gesättigt gingen alle geladenen Gäste nach Hause.



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