FDP-Trawitzki: Unmut der Stadtverordnetennachvollziehbar

Kelkheim (kez) – Der Unmut der Stadtverordneten-Fraktionen über die erheblichen Mehrkosten bei dem Projekt „Umbau der Ruppertshainer Kirche in einen Kindergarten“ ist für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Michael Trawitzki nachvollziehbar. Denn schon zum Zeitpunkt der Entscheidung im Jahr 2020 sei ersichtlich gewesen, dass es nicht bei dem damals genannten Aufwand der Stadt in Höhe von 1,5 Millionen Euro bleiben werde. Die FDP hatte darauf aufmerksam gemacht und dem Projekt daher auch nicht zugestimmt.

Die derzeitige Informationspolitik des Bistums und der Stadtverwaltung über die noch zu erwartenden Kostensteigerungen lasse auch nichts Gutes erahnen. Eine Aktennotiz des Bistums Limburg solle die Fraktionen über die Kostenentwicklung informieren. Doch selbst Baufachleute hätten ein Problem damit, zu erkennen, welche Belastungen noch auf die Stadt zukommen können.

Und so werde es weitergehen: Da die Zuständigkeit für den Umbau allein in der Hand des Bistums liege und die Stadt keinen Einfluss darauf hat oder nehmen will, werde die Stadtverordnetenversammlung gezwungen sein, weitere Kostensteigerungen zu akzeptieren und zu genehmigen, wenn man das Projekt zum Abschluss bringen wolle. Das Bistum habe sich bisher geweigert, eine Kostenobergrenze zu nennen, um damit der Stadt eine verlässliche Finanzplanung zu ermöglichen.

Beruhigen tue es auch nicht, dass sich Bürgermeister Albrecht Kündiger über die Presse über die kritische Einstellung der Fraktionen beschwert. Schließlich sollte man gerade von ihm erwarten , dass er für klare Verhältnisse sorge.

Er übersehe laut Trawitzki zwei wichtige Punkte: Bei einem Neubau hätte man die Gestaltung und die Einrichtung nach den neuesten pädagogischen Erkenntnissen gestalten können. Außerdem habe die Stadt mit dem jetzigen Umbau der Kirche ein Objekt mitfinanziert, an dem ihr kein einziger Baustein gehört.

Somit werde man für ewig an die katholische Kirche als Betreiber gebunden sein. Und müsse sich daher auch an künftigen Kosten, die aufgrund des Alters des Gebäudes sicher nicht ausbleiben, mit einem Anteil von 80 Prozent beteiligen. Und zwar ohne die Möglichkeit einer Einflussnahme.



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