Tagesmütter in Kelkheim möchten Interesssengemeinschaft bilden

Es sind vier Kelkheimerinnen, die sich hier zusammengefunden haben, die eines gemeinsam haben: Sie sind Tagesmütter. Yvonne Löw, Elisabeth Heinichen, Eusebia Beltrari und Martina Trost. Und sie wünschen sich, dass sich diese Gruppe vergrößert. Denn sie möchten in Kelkheim eine Interessengemeinschaft der Tagesmütter aufbauen. Der „Grundstein“ dafür ist bereits vorhanden. Und das ist ein nicht genutzter Raum im Kindergartengebäude der Dionysius-Gemeinde in Münster. Als dieser Raum jetzt eingeweiht wurde, nachdem die Damen alles auf Hochglanz polierten, hatte Bürgermeister Kündiger auch einen Scheck dabei, mit dem die Hälfte der Jahresmiete abgedeckt werden kann. Ein Betrag übrigens, der jedes Jahr neu beantragt werden muss. Kündiger sprach an diesem Tag auch von einem Nachholbedarf in der Kinderbetreuung und zeigte sich um so dankbarer, als die Dionysius-Gemeinde diesen Raum zur Verfügung stellte.

Die Funktion der Tagesmütter ist noch nicht ganz in das Bewusstsein der Bevölkerung eingedrungen. Sie sind, um es einfach auszudrücken, für ein Kind, vielleicht auch zwei oder drei, den Tag über die Bezugsperson für die Kleinen zwischen ein und drei Jahren, deren Eltern beruflich gebunden, vielleicht auch getrennt sind.

Keine Konkurrenz für die Kindergärten, aber dort muss sich eine Erzieherin um viele Kinder kümmern. Tagesmütter sind den Tag über mit den Kindern zusammen und können sich auf sie einstellen – oder auch umgekehrt. Und sie können mit den Kindern viel unternehmen, in den Zoo gehen, in den Palmengarten oder auf den Spielplatz. Diese Zuwendung zu den Kindern, so betont es Martina Trost, kann sich auch durchaus positiv auf die Entwicklung der Kleinen auswirken, die sich nicht täglich um einen Platz an der Sonne bemühen müssen.

Für Martina Trost beispielsweise ist die Arbeit mit Kindern schon seit vielen Jahren Lebensinhalt.

In Münster hat sie die Pfadfinder geleitet und hat sich nach 23 ungeliebten Berufsjahren in einem Höchster Labor für diesen Weg entschieden, zumal der eigene Sohn (15) auch aus dem „Gröbsten heraus war.“

Nun ist es nicht so, dass man einfach beschließt, Tagesmutter zu werden. Da muss man nicht nur ein Führungszeugnis für sich selbst, sondern auch für Familienmitglieder beibringen, eine lange Ausbildungszeit gewährleistet, dass die notwendigen Kenntnisse vorhanden sind, um mit Kindern umzugehen und den Beweis dafür, dass die Kenntnisse da sind, müssen die Damen jährlich bei Prüfungen im Landratsamt erbringen. Dazu kommen die Kontrollen und Untersuchungen durch das Gesundheitsamt. Weiterhin müssen zwanzig Stunden Weiterbildung im Jahr dafür aufgewendet werden, darunter auch solche Themen wie „Erste Hilfe beim Kleinkind“

Diese Zertifizierungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass sich die Kinder über Tage in guten Händen befinden.

Einen Stammtisch für Tagesmütter gibt es schon in Münster (der erste Freitag im Monat beim Lehnert), aber Martina Trost schwebt eine Interessengemeinschaft der Kelkheimer Tagesmütter vor. Hier kann man Informationen weitergeben und kann miteinander sprechen. So ist der

Raum in Münster eine willkommene Stelle dafür. Doch Martina Trost weist auch darauf hin, dass man sich bei der Betreuung der Kinder besonders nach draußen orientiert. Frische Luft also. Und das Wetter ist immer nur so schlecht, wie die Bekleidung.

Kindermütter können sich vertreten, wenn mal jemand durch Krankheit oder aus anderen Gründen ausfällt.

Natürlich wird auch von Geld gesprochen. Die Rede ist von etwa fünf Euro die Stunde, aber mehr darüber wird man bei den Tagesmüttern selbst erfahren.

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