Der Blick in die Vergangenheit Fischbachs

Für die Fischbacher Sangesfreunde ein Blick in die Vergangenheit, genauso auch für Freunde des Kelkheimer Möbel- und Holzschnitzerhandwerks. Die Enkelin des Holzbildhauers Peter Enders, Sigrid Stieler, entdeckte vor einiger Zeit im großen Konferenzraum des Bürgerhauses in Fischbach (erster Stock) eine Gedenktafel, die ihrem Großvater Peter Enders zu verdanken ist, der damals in der Holzbildhauerwerkstatt Thoma arbeitete. Für Sigrid Stieler, die lange Jahre in Frankfurt lebte und nun in der Kelkheimer Straße in Fischbach wohnt, war der Blick auf die Tafel auch ein Blick zurück in die eigene Vergangenheit, als die Großeltern noch lebten. „Das war doch damals fast wie eine Weltreise, wenn wir von Frankfurt nach Fischbach zu Oma zum Essen fuhren. Erst Eisenbahn, dann den Berg rauf und dann wieder runter.“

Peter Enders hatte die Tafel kurz nach dem Ersten Weltkrieg entworfen und geschnitzt, als Gedenktafel für die Gefallenen des Gesangvereins Eintracht, der nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Vereinen Freiheit und Germania zur Chorvereinigung Fischbach verschmolz, wie Manfred Krissel berichtet.

Und noch etwas. Mit der Zeit verlor die Tafel von ihrer Brillanz. Gregor Wolf, der frühere Obermeister der Schreiner-Innung nahm sich der Tafel, die aus einem Stück geschnitzt worden war, an und arbeitete sie 1983 auf. Wäre sie nicht zu schwer, würde die Gedenktafel bei der nächsten Ausstellung im Museum Kelkheim zu den Ausstellungsstücken gehören. Diese Ausstellung „Kuriositäten und Kostbarkeiten aus Kelkheimer Privatsammlungen“ wird am 26. Oktober eröffnet werden.

Bürgermeister Albrecht Kündiger ließ auf Anregung von Sigrid Stieler im Bürgerhaus neben der Tafel ein Namensschild anbringen.



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