Bürgerinitiative kritisiert Planungen

Oberems (kw) – Das Ergebnis der Eignungsprüfung der von der Gemeindevertretung vorgeschlagenen möglichen Gewerbegebietsflächen liegt vor und wurde den Gemeindevertretern „zur Kenntnis“ gegeben. „Im Mittelpunkt steht dabei eine fragwürdige Ergebnismatrix. Dargestellt werden verschiedene Varianten für Gewerbegebietsflächen in den Gemarkungen Oberems und Schloßborn. Potenzielle 24,5 Hektar in Oberems und fünf Hektar in Schloßborn“, stellt die Bürgerinitiative Oberems fest. Die Durchführung der Prüfung sei jedoch unklar und nicht nachvollziehbar. Die Bewertungen der Kriterien für die einzelnen Flächen würden nicht begründet und viele Bewertungen seien nicht plausibel. Es fehle eine objektive und transparente Grundlage, die Voraussetzung für ein belastbares Ergebnis sei.

Auf Nachfrage sei erklärt worden, dass die Matrix keiner offiziellen Vorlage entspreche, sondern „individuell, sprich willkürlich, durch das Bauamt erstellt wurde. Bemerkenswert ist auch“, so die Bürgerinitiative weiter, „wie Gemeindevertreter und anwesende Bürgerinnen und Bürger angegangen wurden, sobald sie die Mängel der Matrix ansprachen.“

Christoph Klomann (WGS), der ausführte, dass man die Bewertung von Gewerbegebieten nicht losgelöst von einer zurzeit ungeklärten künftigen B8 -Trassenführung vornehmen könne, sei vom Gemeinderatsvorsitzenden Matthias Högn (CDU) unterbrochen und inseiner Redefreiheit beschnitten worden „mit der haltlosen Unterstellung, er rede nicht zum Thema“.

Als zum Sitzungsende auch die anwesenden Bürger reden durften, sei es ähnlich gewesen.

Im Anschluss seien viele Fragen dennoch unbeantwortet geblieben, die Antworten von Bürgermeister Cisielski (CDU) seien ausweichend und unpräzise ausgefallen.

„Hier wird mit aller Macht etwas forciert, von dem es sehr fraglich ist, ob es die Glashüttener wollen und ob es überhaupt zum Wohl der Gemeinde ist“, kritisiert die Bürgerinitiative. Denn eine hohe Verschuldung und wirtschaftlicher Misserfolg seien kein unwahrscheinliches Szenario, wenn man sich Gewerbegebiete in der Umgebung ansehe. Dort habe man auch die Landschaft geopfert, mittlerweile herrsche Leerstand und die Gemeindekassen seien durch die Fehlinvestitionen finanziell belastet. Auch die autarke Wasserversorgung werde man, legt man offizielle Prognosen zunehmender Trockenheit zugrunde, bei anhaltender baulicher Tätigkeit verlieren. Das müsse allen klar sein.



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