Leserbrief

Unser Leser Reinhard Nickchen aus Glashütten schreibt zum Artikel „Umweltorganisationen besorgt über hohe Wasserverluste“ (KöWo vom 18. April) Folgendes:

Nicht nur die Umweltschützer, auch viele Bürger Glashüttens sind besorgt über den sogenannten SONSTIGEN (Wasser-)VERBRAUCH, der laut Statistik (Wasserbilanz Rhein-Main 2022) nahezu dreimal höher als durchschnittlich im Hochtaunuskreis ist!

Das ist jedoch zum größten Teil selbstverschuldet, denn über viele Jahre hinweg ist so gut wie nichts gegen die Alterung der Wasserversorgungsrohre unternommen worden. Denn es mangelt gravierend an einer entsprechenden Einstellung der hierfür in der Gemeinde Verantwortlichen!

War noch vor wenigen Jahren am Wasserhochbehälter im OT Glashütten – offiziell ein Trinkwasserschutzgebiet und somit Wasserschutzzone I. – skandalös ein Müllablage- und Schrottplatz, an dem sogar ein ausrangierter PKW über viele Jahre dahinrostete und Altöl in den Boden verlor und größere Mengen Elektroschrott gelagert wurden, so wurden auch nicht, wie in vielen anderen Gemeinden, in die zweifellos überalterten Wasserrohre sog. ‚Inliner‘ gezogen, mit denen sich wiederholte und ständige Rohrbrüche hätten vermeiden lassen.

Wiederholte Rohrbrüche kommen in Glashütten leider sehr häufig vor – und nicht selten kommt das Trinkwasser fast bräunlich aus der Leitung oder ist angehäuft mit kleinen Partikeln und Ablagerungen von Rohren.

Besonders eklatantes Versagen sind dann auch noch Ereignisse wie geschehen im Jahre 2018, als nach einem Rohrbruch am öffentlichen Frischwassernetz über 15 Stunden das Wasser von den Mitarbeitern des verantwortlichen Bauamtes nicht abgestellt wurde, und somit errechnete ca. 54.000 Liter Frischwasser ein ganzes Haus unter Wasser setzten, was einen Schaden von ca. € 150.000 bedingte. Das Wasser wurde mit der Begründung nicht abgestellt, dass man … „ja den Mitbewohnern der gesamten Straße eine Abstellung nicht zumuten könne“…

Nun – dies hätte auch nicht geschehen müssen; denn nachweislich befand sich genau vor dem geschädigten Gebäude ein sog. ‚Streckenschieber‘, mit dem nur ein kleiner Teil der Nachbarschaft betroffen gewesen wäre. Doch diesen kannte man nicht im hiesigen Bauamt, sowie man auch nicht die wahren Verläufe der Zuleitungen kannte!!!

Nun mag man ja noch in gewissem Maße Verständnis dafür haben, dass manche alten vorhandenen Pläne überholt oder in der Vergangenheit schlecht gepflegt wurden.

Absolut kein Verständnis, sondern skandalös ist es jedoch, wenn aufgrund der Sanierungsmaßnahmen – in der Verantwortung der Gemeinde – dann auch im Nachhinein die entsprechenden Pläne und Verläufe der Leitungen nicht einmal aktualisiert werden!

Hier ist endlich Führung seitens der Verantwortlichen im Bürgermeisterhaus gefragt und

diese Schlamperei muss endlich ein Ende haben. Die Bürger haben ein Recht darauf und es darf nicht (weiter) die Lösung sein, solcherart Defizite durch Anhebungen der Grundsteuer zu egalisieren. Glashütten liegt bereits am oberen Ende der Grundsteuerabgaben!

Wasserverluste in Glashütten



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