Spektakulärer Musikgenuss mit zwei Ausnahmekünstlern

Johannes Martin Kränzle (rechts) und Pianist Hilko Dumno (links)

Foto: privat

Glashütten (kw) – Als idealer Aufführungsort für den spektakulären Liederabend des Kulturkreises Glashütten erwies sich das Bürgerhaus mit der geschickt um Sänger und Pianisten im Halbrund platzierten Bestuhlung. Gerade beim angebotenen Programm „Das ewige Rätsel“ mit Liedern von Gustav Mahler, Frank Martin, Maurice Ravel und nicht zuletzt Richard Rudolf Klein genoss das zahlreich erschienene Publikum die Nähe und die auch optische Präsenz des laut Tagespresse „famosen Sängers“ Johannes Martin Kränzle (Bariton) und des den vereinseigenen Flügel sensibel einsetzenden Pianisten Hilko Dumno.

Waren schon musikalische und gesangliche Fähigkeiten des bekannten Lied-, Konzert- und Opernsängers Kränzle vor der Pause überzeugend genug, so wurde die Erwartung der Zuhörer noch übertroffen bei der Wiedergabe der „Zwölf Songs nach alten jiddischen Weisen“ des Komponisten, Frankfurter Hochschullehrers und langjährigen Mitbürgers der Gemeinde Richard Rudolf Klein, dem dieses Konzert zu Recht gewidmet war.

Es war der damals noch Studierende an der Frankfurter Musikhochschule, Johannes Martin Kränzle, dem der Komponist vor mehr als 30 Jahren die Uraufführung seines Liederzyklus anvertraute. Erst im Jahr 2016 hat Kränzle dieses Werk wieder in sein Repertoire aufgenommen, zusammen mit Hilko Dumno auf CD eingespielt und es inzwischen mehrfach mit immer noch wachsendem Erfolg aufgeführt. Nicht nur die musikalische Darstellung der humorvoll bis bitter-ernsten und tieftraurigen Texte in jiddischer Sprache gelang Kränzle so überzeugend, auch sein Mienenspiel trug wesentlich zum Verständnis des oft fremden Idioms bei. Gerade hierfür war die räumliche Nähe des Sängers zu seinem Publikum ideal.

„Das ewige Rätsel“ oder „Die alte Frage“ als Überschrift der sorgfältig ausgewählten Lieder lässt sich auf verschiedene Weise interpretieren, als Frage nach dem Sinn menschlichen Lebens überhaupt oder als Frage nach den Missverständnissen von Fragen und ihren Antworten im Kommunizieren der Menschen untereinander.

In den Liedtexten fanden sich religiöse Fragestellungen ebenso wie allgemein menschliche, und das aus vielen Jahrhunderten mitteleuropäischer Sprachkultur.

Denjenigen, die diesen herausragenden Liederabend versäumt haben, sei die bei Oehms Classic erschienene CD wärmstens empfohlen. Sie ist von der renommierten Zeitschrift „Opernwelt“ zur CD des Monats Mai erklärt worden und damit eine würdevolle Erinnerung an Richard Rudolf Klein (1921 bis 2011), an den liebenswürdigen Mitbürger und langjähriges Mitglied des Kulturkreises Glashütten

Die nächste Veranstaltung ist für Samstag, 8. September um 20 Uhr im Bürgerhaus Glashütten mit dem Frankfurt Piano Trio mit Alexey Pudinov terminiert.



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