Friedrichsdorf (fk). Spannung „pur“ bis zum letzten Durchgang gab es bei den deutschen Winterwurf-Meisterschaften in Halle an der Saale in der Diskus-Konkurrenz der Altersklasse U18. Mitten drin im Kampf ums Edelmetall war auch ein junges Talent aus Köppern. Nadjela Wepiwe, sie startet für die TSG Wehrheim, war mit einer Vorleistung von 46,75 Metern angereist. Die Nationalkader-Athletin führte mit dieser Weite dann auch die Meldeliste an und gehörte ganz klar zur den Anwärterinnen auf Edelmetall.
Zudem betrug der „Vorsprung auf dem Papier“ fast zwei Meter. Eine Medaille war also eigentlich Pflicht. Doch mit der Rolle als Favoritin ist es ja manchmal so eine Sache, und der Druck ist groß. Nach dem ersten Durchgang lag plötzlich Chiara Wildner (LG Sempt) in Front, die sich auf 46,80 Meter steigern konnte. Für Wepiwe wurden solide 44,72 Meter gemessen. Doch die nächsten drei Versuche der Friedrichsdorferin waren allesamt ungültig. In Sachen Konstanz besteht also noch Nachholbedarf. Im fünften Durchgang flog das ein Kilogramm schwere Sportgerät dann auf aber 43,93 Meter, ehe es bei Wepiwe mit dem letzten Wurf und der neuen persönlichen Bestweite von 47,80 Meter so richtig passte. Der Schützling von Coach Adrian Ernst verdrängte damit Chiara Weidner von der Spitzenposition und konnte den DM-Titel bejubeln. Weidner hatte zwar als Führende des Vorkampfes den letzen Wurf der Wettbewerbs, konnte diesen aber nicht mehr für einen Konter nutzen. Die frisch gekürte Winterwurf-Meisterin wandelt auf den sportlichen Spuren ihrer älteren Schwester Milina Wepiwe, zur Zeit Stipendium in den USA, die seit Juni 2022 mit 53,18 Metern den Kreisrekord in der U18 hält.