„Keep on Grooving“ mit Schülern der Musikschule

80 Schüler aller Altersstufen begeistern beim Rock- und Pop-Konzert der Musikschule Taunus im Bürgerhaus Schwalbach. Foto: StephanieKreuzer

Eschborn (ew). Musikalisch die Seele baumeln lassen sollten sowohl die Teilnehmer als auch die Zuhörer im Bürgerhaus Schwalbach. Dort hieß es vor Kurzem „Keep on Groving“, denn die Musikschule Taunus hatte zum mittlerweile sechsten Rock- und Pop-Konzert eingeladen. Geplant war aktuelle und auch ältere Populärmusik, und es sollte dabei ein Querschnitt durch das gesamte schulische Angebot präsentiert werden. Insgesamt über 20 Stücke standen auf dem Programm, und rund 80 Schüler aller Alters- und Könnensstufen hatten ihre Teilnahme zugesagt. Denn eins war den Veranstaltern sehr wichtig: „Es geht uns um Inklusion, und so wollen wir niemanden ausschließen“, betonte Julian Gomille, der seit 2018 Schlagzeug und Percussion-Instrumente unterrichtet. „Allen Schülern soll – fächerübergreifend – die Möglichkeit gegeben werden, sich in irgendeiner Form musikalisch auszudrücken. Daher soll jeder, der möchte, egal wie fit er am Instrument ist, eine Chance bekommen, hier mitmachen zu können!“ Die Herausforderung bestehe daher darin, die Ensembles so zusammenzustellen und die Stücke so arrangieren, dass alle Musiker und Sänger ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend gefordert und gefördert werden.

Das nun stattgefundene Rock- und Pop-Konzert sei die „mit Abstand aufwändigste Veranstaltung der Musikschule“, so die beiden Organisatoren Marek Herz und Jan Peter Doderer, denn eine Vielzahl von – akustischen sowie elektronischen – Instrumenten musste nicht nur transportiert, sondern auch in ein Mikrofonierungskonzept integriert werden. Die Bühne im Bürgerhaus Schwalbach war demzufolge gut gefüllt, denn neben Flügel und Keyboard waren zwei komplette Schlagzeug-Sets sowie viele Percussion-Instrumente aufgebaut. Die Bläser, Gitarristen und Streicher brachten natürlich ihre eigenen Instrumente mit, manche benötigten auch Notenständer oder separate Mikrofone.

Zu Beginn des Konzerts steht ganz vorne auf der Bühne sogar ein Stuhl, auf dem das Maskottchen der ersten Band Platz genommen hat: Die „Affenbande“ ist nämlich los und hat einen Plüschaffen zur Verstärkung mitgebracht. Passenderweise starten die jungen Musiker mit dem Song „Dance Monkey“, und David Dolidze bewältigt den Gesangspart sehr selbstbewusst. Bei der Band-Klasse „Lama Napf“, die erst im laufenden Schuljahr gegründet wurde, ist kurzfristig die Sängerin ausgefallen, doch zwei Lehrkräfte springen spontan ein und können stimmlich voll überzeugen. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Teilnehmer wöchentlich sowohl Instrumental – als auch Bandunterricht bekommen, in dem Grundlagen des gemeinsamen Musizierens wie Groove, Interaktion sowie Repertoireaufbau im Mittelpunkt stehen.

Die Mitglieder von „The White Eagles“, die ebenfalls zwei Songs präsentieren, sind um die 16 Jahre alt und spielen schon seit dem vorigen Rock- und Pop-Tag 2019 zusammen. „Das verkörpert genau den Gedanken, den wir mit unserem Angebot befeuern wollen, nämlich dass sich Menschen hier bei uns zum Musikmachen finden und aus eigenem Antrieb weitermachen“, freuen sich die Organisatoren.

Pop-Camp-Sänger

Einer der Höhepunkte sind zweifellos die fünf Künstler, die am sechswöchigen Pop-Camp „Songwriting“ von Marcel Bach und Marek Herz teilgenommen haben und nun ihre dort selbst getexteten und komponierten Lieder vortragen. „Das ist wirklich besonders mutig, sich damit auch noch auf eine Bühne zu stellen“, lobt Fachbereichsleiter Tasten Martin Kliem, der als Moderator launig-beschwingt durch den Abend führt. So singt Moritz Dapper von seinem „Dream“, Verena Hubrig „Bis zum letzten Atemzug“, Doris Henrich vom „Geist der Dunkelheit der Nacht“ und Lisa Siegmund über einen „Zitronenfalter“; teilweise begleiten sich die Musiker selbst auf einer Gitarre.

Sehr am Herzen liegt allen der Song aus der Feder von Andreas Orth, der sein Lied zusammen mit Background-Sängern vorträgt. „Wir singen für Demokratie, wir lob- und lieben sie“, so die Schlusszeile. Weltoffenheit, Pluralität und Offenheit sind der Musikschule generell sehr wichtig. Weitere Pop-Camps stehen bereits in den Startlöchern.

Die „School Days“ geben einen Einblick in die Arbeit des Percussion-Ensembles, bei dem sogar Trinkbecher als Rhythmusinstrument zum Einsatz kommen.

Bei der „Soul-Combo“ springt wieder ein Lehrer für den Gesang ein und meistert seinen Part sehr cool und lässig. Ansonsten kommen auch diverse Saxophonspieler, das Streicher-Ensemble und „Kolos Jazz-Ensemble“ zum Zuge. Beim gemeinsamen Finale stehen dann alle zusammen auf der Bühne – besonders schön zu sehen, dass Alt und Jung bestens harmonieren. Mit einem großen Dank an die fleißigen Helfer in der Vor- und Nachbereitung sowie an rund ein Dutzend Lehrkräfte geht das Konzert nach zwei Stunden zu Ende.



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