NABU legt drei neue Reptilien- und Wildbienenhabitate an

Drei neue Reptilien- und Wildbienenhabitate wird der NABU Bad Soden in diesem Frühjahr anlegen. Die Gelder zur Finanzierung dieser aufwändigen Projekte stammen zum wiederholten Mal aus dem „Gewinn“ der Lotto-Umweltlotterie „Genau“ Hessen. Klemens Fischer hatte das Naturschutzprojekt angemeldet und auf Anhieb Erfolg gehabt. Foto: Scholl

Bad Soden (Sc) – Das erste Reptilien- und Wildbienenhabitat entstand bereits im Januar 2022 im „Süßen Gründchen“ in Neuenhain. Hier hatten die engagierten Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Bad Soden monatelang gearbeitet, um nicht nur die Naturlandschaft wieder „herzurichten“, sondern auch, um dem ersten Reptilien- und Wildbienenhabitat in Bad Soden eine Heimat zu geben.

Wer heute im „Süßen Gründchen“ spazieren geht, dem eröffnet sich ein renaturiertes Gebiet, in dem – Dank der Pflege durch den NABU – viele Reptilien, Amphibien und Insekten heute wieder eine Heimat gefunden haben. Allerdings sieht es augenscheinlich nicht immer so „aufgeräumt“ aus, wie Klemens Fischer, Mitinitiator des dort befindlichen Habitats, lachend ausführt. Die Fauna mag es eher „unaufgeräumt“, denn aufgeschichtete Zweige und Reisig bieten den Reptilien wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten – der in den Boden eingebrachte (ungewaschene) Sand ermöglicht es darüber hinaus einigen Wildbienenarten, hier ihre Eier abzulegen. Die Kosten pro Habitat liegen bei ca. 2.000 Euro. Finanziert wurde das Startprojekt von der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises und durch einen Spendenaufruf über Facebook, dessen Ergebnis recht schnell die Finanzierungslücke „stopfen“ konnte. Eine private Spenderin erklärte sich damals bereit, die fehlenden 1.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Alles in allem ist das „Süße Gründchen“ heute ein Natur-Idyll, das in Bezug auf das Reptilien- und Wildbienenhabitat in Kürze Zuwachs an drei weiteren Stellen in Bad Soden und seinen Ortsteilen bekommen soll.

Lotto-Umweltlotterie „Genau“ Hessen

Finanziert werden die drei neuen Habitate durch den erneuten Gewinn der Lotto-Umweltlotterie „Genau“, an deren Auslosung sich der NABU Bad Soden regelmäßig beteiligt.

Dazu reicht der NABU seine Projekte mit Projektbeschreibung und Fotos/Bildern direkt bei der Umweltlotterie „Genau“ Hessen ein. Das Projekt wird anschließend einem Topf zugeordnet, der sich am Landkreis und der Postleitzahl orientiert. Monatlich wird ein Losinhaber bzw. eine Losinhaberin als Gewinner gezogen, dem mindestens 10.000 Euro als Gewinn „winken“. Darüber hinaus haben der Gewinner oder die Gewinnerin die Möglichkeit, aus dem eigenen Postleitzahlenbereich (Landkreis) persönlich ein Projekt auszuwählen, das anschließend von Lotto Hessen mit 5.000 Euro unterstützt wird.

Bereits zum vierten Mal konnte der NABU nun bei Gewinnern aus dem Main-Taunus-Kreis mit seinen Projekten überzeugen und die ausgelobten 5.000 Euro gewinnen. Finanziert wurden damit die NABU-Projekte „Wasserspeicher“ in Liederbach, „Trafoturm“ in Schwalbach sowie „Amphibienteiche“ in Eppstein (Umsetzung in 2024) – und nun die drei neuen Reptilien- und Wildbienenhabitate in Bad Soden.

 

Feuchtes Wetter verzögert Umsetzung

Die drei neu anzulegenden Habitate werden am „Maiborn“ in Bad Soden, in der Nähe des „Weißen Rainpfad“ in Neuenhain und in der Nähe des Staufenhofes in Altenhain ihre Heimat finden. Alle notwendigen Aufträge sind erteilt, allerdings spielte das Wetter bisher nicht so richtig mit.  „Wir hätten längst mit dem Bau der Habitate begonnen, wenn das Wetter nur etwas besser gewesen wäre“, erklärt Klemens Fischer die Tatsache, dass mit dem Bau der drei neuen Reptilien- und Wildbienenhabitate noch nicht begonnen wurde, obwohl der Gewinn bereits im November auf dem Konto des NABU einging. Die Nässe verzögert die Bauarbeiten, denn zur Anlage der Habitate muss „schweres Gerät“ an die Baustellen gebracht werden. Da der Flurschaden jedoch so gering wie möglich gehalten werden soll, muss zunächst auf besseres – und vor allem trockeneres – Wetter gewartet werden. „Los geht es, wenn das Wetter es zulässt“, so Fischer. Zukünftig kann sich Bad Soden also über insgesamt vier Reptilien- und Wildbienenhabitate freuen. Beim Startprojekt im „Süßen Gründchen“ hatten sich bereits nach ca. sechs Monaten zahlreiche Reptilienarten angesiedelt, und auch die Wildbienen wurden im Habitat zahlreich gesichtet. Bleibt zu hoffen, dass die drei neuen Habitate bei den Wildbienen und den Reptilien genauso gut „ankommen“ und sich die Bad Sodener Bürgerinnen und Bürger zukünftig über ein weiteres erfolgreiches Naturschutzprojekt des NABU in ihrer Stadt freuen dürfen.



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