Medico-Palais wird neuer Verwaltungsstandort und zentrale Anlaufstelle für Bad Sodener Bürger

So soll das Medico-Palais nach der Sanierung aussehen.Quelle: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs/mk) – Der Bürgersaal war anlässlich der anstehenden Fastnachtstage feierlich geschmückt und damit der so wichtigen Abstimmung der Bad Sodener Stadtverordneten durchaus angemessen: Mit breiter Mehrheit stimmten die Parlamentarier für die Umnutzung und Sanierung des Medico-Palais als Verwaltungsstandort der Bad Sodener Stadtverwaltung. Der Umsetzung der Planungen für den „Verwaltungscampus im Denkmalensemble Alter Kurpark“ steht jetzt also nichts mehr im Wege.

Eine große Entscheidung

„Mit der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, die 2020 angestoßenen Planungen der Nutzung des historischen und seit 2019 leerstehenden Medico-Palais als Verwaltungsstandort und damit zentrale Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger jetzt umzusetzen, stehen wir vor großen Herausforderungen. Ich habe davor angemessenen Respekt, aber ich freue mich gleichzeitig auch sehr darüber, denn die Entscheidung ist aus meiner Sicht wichtig und richtig für unsere Stadt“, so Bürgermeister Dr. Frank Blasch nach dem positiven Votum. „Durch diese Entscheidung wird nicht nur das Kulturdenkmal Medico-Palais wieder mit Leben gefüllt, sie eröffnet gleichzeitig die Chance, das sogenannte ‚Rathauskarree‘ zwischen Königsteiner Straße, Adlerstraße und Zum Quellenpark der dringend erforderlichen städtebaulichen Aufwertung zu unterziehen. Auch für diese Planungen kann nun der Startschuss erfolgen.“

(Fast) alle unter einem Dach

Aufgrund des reduzierten Flächenbedarfs durch die Möglichkeit zum sogenannten „mobilen Arbeiten“ können auch die Neuenhainer Verwaltungsteile in den Verwaltungscampus Alter Kurpark integriert werden. Zum Verwaltungscampus gehören dann neben dem Medico-Palais noch das Kulturzentrum Badehaus sowie das Paulinenschlößchen.

Das mobile Arbeiten und die Möglichkeit zum Homeoffice kann durchaus viele positive und moderne Aspekte in den Arbeitsalltag integrieren wie effizienteres Arbeiten und eine „flexiblere Nutzung des Arbeitsplatzes“. Die Zusammenführung der einzelnen Verwaltungsteile zum Verwaltungscampus Alter Kurpark sei dringend notwendig, so die Stadtverwaltung, denn sie garantiere eine bessere Zusammenarbeit und damit Vernetzung zwischen den einzelnen Abteilungen und führe somit schlussendlich auch zu langfristigen Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger. Außerdem spreche ein attraktiver gestalteter Arbeitsplatz auch die jüngere Generation an, was zusätzlich in Verbindung mit dem aktuellen Fachkräftemangel eine Rolle spielen könne.

Wichtige Gesamtidee

Die Alternative zur Sanierung des maroden Verwaltungsbaus oder gar eines Neubaus wurde bereits im Dezember letzten Jahres (wir berichteten) verworfen und von Bürgermeister Blasch dementsprechend kommentiert. Diese Idee sei „aus guten Gründen nicht weiterverfolgt worden, denn es gehe um eine überzeugende und für alle wichtige Gesamtidee: das Palais mit Leben zu füllen und gleichzeitig das Areal im Stadtzentrum, das Rathauskarree, zu einem städtebaulich attraktiven Ort zu gestalten.“

Schaut man sich die aktuellen Arbeiten am Rathaus in der Königsteiner Straße 73 an, versteht man bei genauem Hinsehen die Dringlichkeit für Magistrat und Bürger. Der markante Vorbau, in dem das Büro des Bürgermeisters sowie der Magistratssaal beherbergt sind, wird unter anderem von zwei Stahlbetonstützen getragen, die altersbedingt Schäden aufweisen, sodass der Vorbau künftig abgestützt werden müsse. Hierfür sei es nötig, die Treppe im Bereich rund um die rechte Stütze zu öffnen, um Lage und Zustand des darunterliegenden Fundaments zu überprüfen und um den Eingangsbereich anschließend sicher abstützen zu können, hieß es in der Pressemitteilung.

Baubeginn 2025

Die Vorentwurfsplanung des Medico-Palais erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege, um die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes sowie den Bau der kleinen Erweiterung auf dem rückwärtigen Kellergeschoss sicherzustellen.

Barrierefreiheit

Neben dem Rückbau früherer Umbauten, der Schaffung eines zentralen barrierefreien Haupteingangs, E-Ladesäulen und Fahrradstellplätzen bleiben die Außenanlagen in großen Teilen erhalten. Baubeginn ist für das Jahr 2025 vorgesehen, und der Umzug der Verwaltung soll – wenn alles planmäßig verläuft – spätestens 2028 vollzogen werden.

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