Enkeltrick und Schockanruf: Einen kühlen Kopf bewahren

Polizeihauptkommissar und Schutzmann vor Ort, Christian Schneider (rechts), berichtet bei der Sitzung des Präventionsrats über Tipps, um sich vor Betrügern zu schützen.

Foto: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs) – Enkeltrick, Schockanrufe oder der Betrugsversuch per WhatsApp-Nachricht: Fast jeder kennt jemanden, der schon einmal angerufen oder angeschrieben wurde, oder ist selbst schon von solch einem Betrugsversuch in Angst und Schrecken versetzt worden. Gut, wenn man nach dem ersten Schock misstrauisch wird und einen kühlen Kopf bewahrt.

„Und einen kühlen Kopf bewahren, das ist gar nicht so einfach. Die Anrufer sind meist bestens vorbereitet und äußerst überzeugend“, weiß Polizeihauptkommissar und Schutzmann vor Ort, Christian Schneider. Er berichtete im Rahmen einer Sitzung des Präventionsrats der Stadt Bad Soden am Taunus, wie man sich am besten schützen kann. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist – aber nicht nur – älteren und alleinlebenden Personen an, geben sich als Verwandte oder Enkel aus und bitten aufgrund eines Notfalls kurzfristig um Bargeld. „Seien Sie grundsätzlich misstrauisch, wenn Sie einen Anruf erhalten, in dem jemand die Herausgabe von Geld oder Informationen zu Wertgegenständen von Ihnen fordert. Der beste Tipp ist, das Gespräch einfach zu beenden und aufzulegen“, rät Schneider.

Betrugsversuche der 110 melden

„Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie bitte die Polizei unter der bekannten Rufnummer 110, auch wenn kein Schaden entstanden ist. Erhalten wir in einer Region vermehrt Hinweise auf Betrugsversuche, informieren wir beispielsweise die Banken der betroffenen Kommunen und bitten um höhere Aufmerksamkeit, falls ein älterer Mensch plötzlich große Mengen Bargeld abheben möchte“, erklärt der Schutzmann.

Betrug über WhatsApp

Inzwischen nutzen die Täter die auch vermehrt von Seniorinnen und Senioren genutzten Messenger-Dienste, wie beispielsweise WhatsApp, um ihre Opfer im Namen von Töchtern, Söhnen oder Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen. Dabei suchen die Betrüger häufig mit Nachrichten wie „Hallo Mama, hallo Papa, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Handynummer…“ den Einstieg in den Chat. „Solche Nachrichten sollte man einfach löschen“, so der Fachmann, der von Schäden in Millionenhöhe berichtet – und die Dunkelziffer ist vermutlich hoch. „Einfach auflegen oder die Nachricht löschen: Das ist gar nicht so einfach, wenn vielleicht der Kontakt zum vermeintlichen Sohn oder der Tochter nicht so eng ist und der berichtete Notfall durchaus denkbar wäre“, bestätigt auch Bürgermeister Dr. Frank Blasch, der selbst auch schon einige betrügerische Nachrichten auf seinem Handy vorgefunden hat. „Man schaut dann doch zweimal hin und ist erstmal verunsichert.“

Opfer werden ist leicht

„Viele ältere Menschen, die Opfer einer solchen Betrugsmasche geworden sind, wenden sich aus Scham nicht an die Polizei. Wir können alle Geschädigten aber nur ermuntern, sich der Polizei anzuvertrauen. Ihre Anzeige wird vertraulich behandelt und Sie helfen uns dadurch, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen zu sensibilisieren und im besten Fall die Täger zu überführen“, so der Schutzmann vor Ort Christian Schneider.

Einen Flyer mit weiteren Tipps gibt es auf der Homepage der Stadt unter: www.bad-soden.de unter der Rubrik „Schutzmann vor Ort“. Wer Fragen hat, kann sich unter der Telefonnummer +49 6196 208-180 sowie per E-Mail an praeventionrat[at]stadt-bad-soden[dot]de Informationen einholen.



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