Im Schneegestöber durch die Obstwiesen

Alles andere als gute Laufbedingungen gibt es für die Starter des Streuobstwiesen-Laufs von IKF und dem TV Oberstedten. Doch wer das Laufen liebt, der lässt sich auch von Wind, Regen und Schnee nicht abschrecken. Das Ergebnis: Rekordbeteiligung! Foto: fk

Bad Homburg (fk). Mit extremem April-Wetter mussten die Teilnehmer beim Streuobstwiesen-Lauf in Kirdorf klarkommen. Für die dritte Auflage waren beim Orga-Team 115 Meldungen eingegangen – Rekordbeteiligung! Als der Starter das Feld auf die 5,26 Kilometer lange Strecke schickte, rieselten Schneeflocken vom Himmel. Alles andere als gute Bedingungen.

Das hinderte die Spitzengruppe bei empfindlich kühlen Temperaturen um die zwei Grad Celsius jedoch nicht daran, mächtig aufs Tempo zu drücken. Mit dabei auch Vorjahressieger Martin Kaucher (TSG Friedrichsdorf), der am Ende mit 19:10 Minuten Zweiter wurde und die Jugendklasse U18 klar zu seinen Gunsten entschied. „Bis zur Zwei-Kilometer-Marke konnte ich vorne mithalten, dann musste ich abreißen lassen. Trotzdem bin ich mit meinem Abschneiden absolut zufrieden. Schließlich habe ich mich gegenüber dem Vorjahr um über eine Minute gesteigert. Ich wollte unbedingt unter 20 Minuten bleiben, was ja auch problemlos geklappt hat“, sagte der in Kirdorf wohnende Youngster, der bei Bahnrennen die 800 Meter bevorzugt.

An der Spitze war dann der Weg frei für Luca Otten (Eintracht Frankfurt). Der M20er sorgte in 18:17 Minuten für einen neuen Streckenrekord. Ein Durchschnitts-Tempo von 3:29 Minuten pro Kilometer kann sich bei diesen schwierigen Rahmenbedingungen allemal sehen lassen. Als Dritter der Gesamtwertung blieb auch Saberi Jalal (keine Orts- oder Vereinsangabe/1. M30) mit 19:24 Minute ebenfalls noch klar unter 20 Minuten. Weitere Altersklassen-Siege für heimische Athleten gab es noch für Ralf Müller (Bad Homburg/23:02 min.) in der M50, Lou Lemaire (HTG Bad Homburg/23:16 min.) beim U16-Nachwuchs sowie Sebastian Merz (Oberursel/23:40 min.) in der M40. Auch Michael, der Vater von Jugend-Sieger Martin Kaucher, war mit dabei. Kein Wunder, wohnt die Familie doch in Kirdorf. Zudem kennt „Papa“ das Gelände rund ums Nord-West-Stadion bestens. In seiner Jugend und als junger Erwachsener war er als Leichtathlet aktiv und hat im Stadion und in der näheren Umgebung unzählige Trainings-Kilometer abgespult. „Jetzt ging es nur ums Dabeisein. Dass ich mit dem Junior schon lange nicht mehr mithalten kann, war von Anfang an klar“, verriet der ehemalige Mittelstreckler, der damals für die HTG Bad Homburg startete.

Im Feld der Frauen ließ Sarah Seerden (Eintracht Frankfurt/W20) nichts anbrennen und flitzte als Gesamtvierte mit 20:08 Minuten über die Ziellinie vor dem Vereinsheim der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF). „Ich hatte erst ein paar Tage zuvor von der Veranstaltung im Internet gelesen und hatte mich zusammen mit Luca Otten kurzfristig für einen Start entschieden. Besonders gefallen hat mir, dass es mal eine Veranstaltung gibt, bei der nicht die sonst üblichen zehn Kilometer angeboten werden. Auch der Streckenverlauf hier ist sehr schön“, sagte die Eintrachtlerin. Hinter ihr sortierten sich Triathletin Hannah Hartlieb (SC Oberursel/2. W20 mit 23:24 min.) sowie Katharina Künnemann (Bad Homburg/1. W30 in 24:44 min.) ein. Imke Schiersch (HTG Bad Homburg/25:45 min.) entschied die W50 zu ihren Gunsten, und Frauke Weyer (Friedrichsdorf/28:34 min.) ließ in der W40 nichts anbrennen.

„Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Mit rund 20 Nachmeldungen am Wettkampftag waren wie bei den Teilnehmern erstmals dreistellig. Da kann man wahrlich nicht meckern. Es hat sich rumgesprochen, dass wir hier zusammen mit dem TV Oberstedten eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Im nächsten Jahr geht es auf jeden Fall weiter. Bereits jetzt steht fest, dass unser Hauptsponsor auch 2025 mit dabei ist. Das sorgt natürlich für Planungssicherheit“, sagte Fred Biedenkapp, Vorsitzender der IKF, der bei der Siegerehrung schöne Präsentkörbe mit reichlich lokalen Produkten wie Apfel-Sekt, Fruchtaufstrichen oder leckerem Apfelsaft überreichen konnte.

Wenn Petrus im nächsten Jahr wieder mitspielt geht es ganz sicher auch mit den Teilnehmerzahlen noch weiter nach oben. Dann ist auf der landschaftlich sehr schönen Strecke auch ein umgetrübter Blick auf die Skyline von Frankfurt möglich. Die hungrigen Läufer trösteten sich nach dem Kampf gegen Wind und Wetter mit Laugenbrezeln und anderen Backwaren. Rund 15 Kuchen, allesamt Spenden von IKF-Mitgliedern und natürlich selbst gebacken, waren nahezu komplett verspeist, als es nach der Auswertung zur Siegerehrung ging.

Auch die Mannschaft am Grill konnte wenig später „ausverkauft“ vermelden. Zwar hatte man hier wegen der nicht so rosigen Wettervorhersage etwas vorsichtiger geplant, doch am Ende waren 100 Würste und Brötchen aufgegessen. Die komplette Ergebnisliste des Laufs ist im Internet unter www.kirdorfer-feld.de/ abrufbar.

Weitere Artikelbilder



X