Ute Pawlik sagt nach 31 Jahren: „Tschüß, Villa Kunterbunt!“

Ute Pawlik hört auf. Aber nicht ganz. Und hofft, dadurch wieder näher an den Kindern sein zu können.Foto: fch

Bad Homburg (fch). Am heutigen Donnerstag, 27. Juni, steigt in der der Mensa der Hölderlin-Schule ein großes Fest. Schüler, Lehrer, Schulleiterin Julia Nees, Mitarbeiter und Eltern verabschieden sich mit Gesang, Aufführungen und Reden von Ute Pawlik. Die beliebte Erzieherin hat sich 31 Jahre lang im Betreuungszentrum „Villa Kunterbunt“ um das Wohl der Grundschüler gekümmert. Jetzt geht die engagierte Leiterin – zumindest teilweise – in den wohlverdienten Ruhestand.

„Während ihrer langen und erfolgreichen Tätigkeit hat Frau Pawlik maßgeblich zur positiven Entwicklung des stetig wachsenden Betreuungszentrums beigetragen. Ihr unermüdliches Engagement, ihre Herzlichkeit und ihre Fähigkeit, stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder und Eltern zu haben, haben das Betreuungszentrum zu einem Ort gemacht, an dem sich alle Beteiligten wohl und gut aufgehoben fühlen“, teilt die Schulleiterin mit.

Das Betreuungszentrum „Villa Kunterbunt“ wurde im September 1993 in zwei Klassenräumen im ehemaligen Pavillon an der 1912 als Grund- und Hauptschule gegründeten Hölderlin-Schule eingerichtet. Seit 1971 ist sie eine von zwei Grundschulen mit angeschlossener Eingangsstufe in der Bad Homburger Kernstadt. Und seit Sommer 2008 ist die Hölderlin-Schule eine Ganztagsschule mit pädagogischer Mittagsbetreuung. Im September 1993 übernahm der Hochtaunuskreis die Trägerschaft der Betreuten Grundschulen. Finanziert wir die Betreuung durch Elternbeiträge und öffentliche Zuschüsse des Landes Hessen und der Stadt Bad Homburg.

Erzieherin Ute Pawlik ist die Frau der ersten Stunde in der „Villa Kunterbunt“. Sie kümmerte sich von Beginn an außerhalb des Unterrichts von 7.30 bis 13.30 Uhr um 27 Kinder, anfangs unterstützt durch sechs Mütter. „Aus dem Anfangsteam ist immer noch Roswitha (70) dabei“, informiert Ute Pawlik. Schnell war das Angebot in der „Villa Kunterbunt“ ausgebucht, und es gab im Laufe der Jahre immer wieder mehr Kinder als Plätze. Alle Eltern wollten und wollen, dass ihre Kinder an der Hölderlin-Schule verlässlich betreut werden, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. „Wir bieten eine qualifizierte Betreuung an. Das Kind steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kinder,“ betont die 65-Jährige.

Inzwischen betreuen 20 Mitarbeiter, darunter je drei FSJler und Mitarbeiterinnen in der Küche, 180 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren von 7.30 bis 17 Uhr. Alle Kinder gehen auf die Hölderlin-Schule und müssen im Schulbezirk wohnen, um die Angebote der „Villa Kunterbunt“ nutzen zu können. Die Module reichen von der Früh- bis zur Spätbetreuung über pädagogische Mittags- und Hausaufgabenbetreuung, verschiedene Arbeitsgemeinschaften, Freispiel und weitere Angebote bis hin zur Ferienbetreuung. „Wir bieten eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften und eine professionelle Hausaufgabenbetreuung an, in der die Kinder von Lehrern und Erziehern gemeinsam betreut werden. In unserer pädagogischen Arbeit unterstützen wir alle im Schulprogramm formulierten Ziele.“

Andererseits orientiert sich das Team an der Satzung der „Kinderbetreuung im Taunus GmbH“, kurz von KI, der Leitstelle für Betreuungszentren und Ganztagsschulen. Ein dritter wichtiger Baustein zum Wohle der Kinder ist die Kommunikation zwischen Eltern, Lehrkräften und dem Betreuungsteam, dessen wichtigstes Ziel es ist, die Kreativität der Kinder zu wecken und zu fördern. „Wir fördern die Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz der Kinder, regen sie zum kreativen Spiel an.“

Die gebürtige Bad Homburgerin Ute Pawlik freut sich in ihrem neuen Lebensabschnitt darauf, mehr Zeit für Mann, Tochter und ihre drei Enkel zu haben. Und gemeinsam mit ihrem Mann im Wohnmobil unterwegs zu sein. Zusätzlich will sie noch acht Stunden in der Woche „an ihrer Schule“ im Lehrerteam der Ganztagsbetreuung bei der Hausaufgabenhilfe jobben. „Da werde ich wieder näher am Kind sein als in den vergangenen Jahren, wo ich stärker in die Verwaltungsarbeit eingebunden war.“ Ihr Nachfolger als Leiter der „Villa Kunterbunt“ steht schon bereit. Es ist Stephan Thompsen, Erzieher und Sozialarbeiter B. A.



X