Sternsinger bringen Segen und Licht zu den Menschen

Wie in jedem Jahr werden die jungen Sternsinger im Rathaus empfangen. Zum Erinnerungsfoto stellen sich alle Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor (l.) und Bürgermeister Oliver Jedynak (r.) vor dem Eingang zur Ladengalerie auf. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Mit in der Sonne blitzenden goldenen Kronen, kunstvoll verzierten Sternen, duftenden Weihrauchbehältern und Spardosen sind die Sternsinger in ihren farbenfrohen Gewändern derzeit wieder in der Stadt unterwegs. Unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ stehen die Bewahrung der Schöpfung und der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur im Fokus der am 6. Januar gestarteten Aktion Dreikönigssingen 2024. Die jungen Spendensammler aus allen katholischen Kirchengemeinden in Bad Homburg besuchen in kleinen Gruppen Bürger, die sich angemeldet haben und für diese Aktion spenden wollen. Die Mädchen und Jungen singen bei ihrem Besuch Lieder wie „Stern über Bethlehem“. Und sie bringen mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+24“ die Botschaft der Nächstenliebe und den Segen mit Jahreszahl in die Häuser.

Die drei Buchstaben „C+M+B“ stehen für „Christus mansionem benedicat“, was auf Deutsch „Jesus Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Erstmals wurde um 1500 berichtet, dass man ein Kreuz auf die Tür malte. Daraus hat sich der Haussegen entwickelt. Viele Bürger entscheiden sich zusätzlich zum Kreidezeichen an ihren Türen für einen Aufkleber. Dieser hält länger, ist teilweise sogar das ganze Jahr über lesbar und haftet auf allen Türen, egal aus welchem Material sie sind. Im Matthäus-Evangelium wird nicht von den „Heiligen Drei Königen“ berichtet, sondern von den „Weisen aus dem Morgenland“.

Erst seit dem 3. Jahrhundert spricht man von drei Königen, die die drei Gaben Myrrhe, Gold und Weihrauch für den neugeborenen König der Juden mitbrachten. Und erst ab dem 9. Jahrhundert heißen sie Caspar, Melchior und Balthasar. Die Aktion fand in Deutschland 1959 erstmals am Dreikönigstag statt. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren.

Auf ihren Einsatz in der Kurstadt haben sich die Sternsinger in ihren Gemeinden, die zum Bistum Limburg oder wie St. Martin in Ober-Erlenbach zum Bistum Mainz gehören, bestens vorbereitet. Die Gesamtorganisation der Sternsinger liegt in den erfahrene Händen von Pastoralreferentin Sylvia Linz von St. Marien. Die Kinder haben Lieder und Segenssprüche gelernt und sich mit dem Spendenzweck beschäftigt. Die Aktion Dreikönigssingen 2024 informiert die Sternsinger darüber, vor welchen Herausforderungen Kinder und Jugendliche in Amazonien stehen. Mit ihren gesammelten Spenden unterstützen sie die Gleichaltrigen im Dreiländereck Peru, Kolumbien und Brasilien. Sie helfen den Menschen dort, ihre Umwelt, Kultur und Rechte zu schützen. Und die Aktion sensibilisiert die Kinder zudem, dass die Menschen und die Natur am Amazonas mit ihnen, allen Menschen und der Natur weltweit eine Einheit bilden.

In der Pfarrgemeinde Herz Jesu in der Siedlung Gartenfeld begrüßte am Samstag Gemeindereferentin Verena Nitzling im Pfarrheim 15 Sternsinger im Alter von vier bis 18 Jahren mit ihren Begleitern. Sie freute sich, dass sich so viele Kinder engagieren, da die Sternsingeraktion in der Pfarrgemeinde keine Tradition hat und viele Kinder in den Winterferien verreist sind. Drei Sternsinger sind in diesem Jahr nicht zu Fuß, sondern mit dem Fahrrad unterwegs, um den Segen zu bringen. Angemeldet haben sich auf dem Gebiet des Kirchorts Herz Jesu 33 Haushalte. „Bei uns sind alle Kinder bei der Aktion willkommen, unabhängig von ihrem Glauben und auch, wenn sie keiner Religion angehören“, berichtete Verena Nitzling.

Wie in jedem Jahr wurden die jungen Sternsinger im Rathaus empfangen. In diesem Jahr begrüßten sie Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak und Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor im Sitzungssaal. Verstärkt wurden die 15 Sternsinger aus Herz Jesu von jeweils 30 aus St. Marien in der Innenstadt und aus St. Martin in Ober-Erlenbach. Pfarrer Werner Meuer informierte, dass die Sternsinger in Bad Homburg im vergangenen Jahr insgesamt 29 000 Euro gesammelt haben, davon 9000 Euro in Ober-Erlenbach. 2023 sammelten Kinder für Kinder in Deutschland 45,5 Millionen Euro und seit dem Projektstart sogar rund 1,31 Milliarden Euro. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

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