Bad Homburg (hw). Die Erdkröten in Dornholzhausen wandern wieder, und auch in diesem Jahr überqueren sie dabei befahrene Straßen. Daher versuchen erneut Helfer vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Bad Homburg, sie rechtzeitig zu finden, einzusammeln und sicher über die gefährlichen Stellen zu bringen. An den meisten Abenden klappt das auch gut, und das Team um Aktionskoordinatorin Heike Bergmeier hat in der Regel genügend ehrenamtliche Helfer, um nach Anbruch der Dunkelheit dem Verkehr von Autos und Kröten zu begegnen. Einzelne Tiere, die überfahren werden sind jedoch trotzdem immer wieder zu beklagen.
An ihre Grenzen geraten die Krötenretter jedoch, wenn wie in diesem und vergangenem Jahr während der Wanderungszeit große Abendveranstaltungen in der Galerie Artlantis stattfinden. Dies führt zu einem extrem hohen Autoaufkommen und dazu, dass alle Straßenränder zugeparkt werden. Durch den stetig fließenden Verkehr und die parkenden Autos können die wandernden Tiere viel schlechter entdeckt werden und sind oft schnell auf der Straße. Und dann hilft ihnen nur noch das Glück. Insbesondere die Weibchen, die ihre Eier im Bauch und manchmal bereits ein Männchen auf dem Rücken tragen, sind oft nicht schnell genug auf der anderen Seite. „Da maximal 25 Prozent der Tiere Weibchen sind und diese auch erst nach frühestens drei Jahren geschlechtsreif werden, wiegen ihre Verluste für die Gesamtpopulation besonders schwer“, sagt BUND-Vorstandsmitglied und Biologin Dr. Mareike Possienke.
Der BUND bittet daher die Stadt um Mithilfe bei der Verkehrssteuerung an solchen Abenden, die Teilnehmer um Rücksichtnahme und wenn möglich das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die Galerie Artlantis, im nächsten Jahr bei der Terminplanung diese extrem kritische Zeit für die Amphibien zu beachten. Es handele sich bei den Erdkröten um eine nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Art, so der BUND.