Qualmende Kaffeeröstmaschine löst Feuerwehreinsatz aus

Etwa 90 Minuten dauerte der Einsatz der Brandschützer in der Louisenstraße. Foto: fk

Bad Homburg (fk). Am Samstag herrscht reges Treiben auf der Louisenstraße. Passanten eilen, beladen mit Einkaufstüten, durch die Fußgängerzone. Andere lassen es etwas ruhiger angehen und haben sich bei schönen Frühlingswetter an den Tischen einiger Lokale niedergelassen, die bereits ihre Außengastronomie geöffnet haben. Ein Kaffee oder ein Gläschen Wein schmeckt bei den ersten Sonnenstrahlen besonders gut.

Doch die Idylle wird jäh unterbrochen. Aus dem „Contigo Fair Trade“-Geschäft schräg gegenüber des Waisenhausplatzes wabern kurz vor 14 Uhr graue Rauchschwaben. Wenig später ist auch schon das Martinshorn der anrückenden Feuerwehr zu hören. Fünf Groß- sowie sowie zwei Einsatzleitfahrzeuge rücken an. Einige stoppen direkt vor dem Laden, weitere Fahrzeuge parken in Bereitschaft im Schwedenpfad. Was war passiert? „Ich war gerade im Gespräch mit Kunden, als ich ein ungewöhnliches Geräusch hörte. Zuvor hatte ich die Kaffee-Röstmaschine mit sechs Kilogramm Bohnen befüllt und angeworfen. Ich bin dann zurück an die Maschine und bemerkte, dass etwas nicht stimmt. Ich habe schnell den Notausschalter gedrückt und die Gaszufuhr abgedreht. Da hatte sich aber schon der erste Rauch gebildet. Gleichzeitig habe ich die Feuerwehr alarmiert, die beiden Kolleginnen und die Kunden aus dem Geschäft geschickt. Das hat auch alles prima geklappt“, berichtet die couragierte Filialleiterin Katja Schupp.

Rund 30 Brandschützer der Wehren Bad Homburg Mitte, Kirdorf und Dornholzhausen nahmen sofort ihre Arbeit auf. Zwei Trupps, die zur Minimierung der Eigengefährdung unter voller Atemschutzausrüstung agierten, näherten sich der qualmenden Röstmaschine. Sie nahmen das Gerät vom Strom, legten es still und entfernten ein paar Bauteile. Mit Wärmebildkameras wurde nach eventuell verborgenen Brandnestern gesucht. Gleichzeitig wurde das Geschäft mit zwei Überdrucklüftern bearbeitet, um den Rauch zu vertreiben. Rund 90 Minuten waren die Brandbekämpfer im Einsatz.

„Wahrscheinlich gab es eine Fehlfunktion in dem Gerät, das dann überhitzte. Die Kollegen konnten keine offenen Flammen feststellen, jedoch eine erhebliche Rauchentwicklung. Bei unserem Eintreffen befanden sich keine Personen mehr im Geschäft. Durch Teile der Außengastronomie, Werbeaufsteller und große Sonnenschirme kam es bei der Anfahrt und auch an der Einsatzstelle kurzfristig zu einer Einengung. Bei einem Einsatz der großen Drehleiter hätte dies problematisch werden können“, sagte Thorsten Schreiber vom Virtual Operations Support Team (VOST) der Feuerwehr.

Die „Contigo“-Filiale blieb am Montag noch geschlossen. „Erst muss noch der Warenbestand kontrolliert werden. Wir haben ja reichlich Lebensmittel im Angebot. Es ist zu überprüfen, was nach dem Zwischenfall überhaupt noch in den Verkauf kommen darf. Hier gehen wir kein Risiko ein. Das Wohl unserer Kunden steht an oberster Stelle. Zudem erfolgt noch die Begehung mit der zuständigen Versicherung. Wenn dann grünes Licht kommt, würden wir gerne wieder schnell öffnen“, so Filialleiterin Schupp.



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