Einsatzkräfte attackiert und angepöbelt

Bad Homburg (hw). Mit Entsetzen und großer Verärgerung hat Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Oliver Jedynak auf eine gefährliche Attacke auf einen Feuerwehrmann am Freitag vergangener Woche reagiert. Die Einsatzkraft hatte einen Verkehrsteilnehmer daran hindern wollen, den gesperrten Ahlweg in Ober-Erlenbach zu befahren und zuvor auf eine laufende Maßnahme der Feuerwehr der Stadt hingewiesen.

Doch anstatt die Anweisungen des Feuerwehrmanns zu befolgen, hat der Verkehrsteilnehmer den Mann absichtlich mit seinem Fahrzeug angefahren. „Das ist völlig inakzeptabel und ein absolutes No-Go“, sagt Bürgermeister Dr. Jedynak, der bereits angekündigt hat, dass der Aggressor mit strafrechtlicher Verfolgung zu rechnen hat.

Der Vorfall hatte sich ereignet, als die Feuerwehrkräfte im Ahlweg auf Höhe der Feuerwache das dort kurz vor Neujahr aufgestellte Hochwasser-Schutzsystem wieder abgebaut haben. „Der Abbau wurde extra zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorgenommen, um die Anlieger möglichst wenig einzuschränken“, erklärt der stellvertretende Chef der Bad Homburger Feuerwehr, Frank Juli. Daher kann er die Reaktionen einzelner Personen, die sich über die vermeintliche Behinderung durch die Feuerwehr massiv beschwert haben, nicht nachvollziehen.

Erschreckenderweise ist es nicht nur bei diesem Übergriff geblieben, sondern noch zu weiteren Störungen der Maßnahme gekommen. Außer verbalen Entgleisungen sind Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen auch über Teile des bereits abgebauten Schutzsystems gefahren. Jedynak bringt das in Rage: „Die Feuerwehr hat das Schutzsystem doch nicht zum Spaß aufgebaut, sondern um die Bürger in Anbetracht der möglichen Gefahrenlage durch eine Überschwemmung zu schützen.“ Dass die Einsatzkräfte, die ihre Arbeit zum Wohle der gesamten Bevölkerung verrichten, dann als Dank attackiert und angepöbelt werden sowie Equipment demoliert wird, sei auf das Schärfste zu verurteilen.

„Es ist mehr als bedauerlich, dass das bundesweite Phänomen, Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit zu behindern und anzupöbeln, mittlerweile auch in Bad Homburg angekommen ist“, so Jedynak weiter, der mehr Respekt vor der Arbeit der Einsatzkräfte einfordert.

Schon während der Sperrung des Ahlwegs sei aufgefallen, dass Autofahrer Verkehrsschilder, die auf ein Einfahrtverbot hinweisen, häufig missachtet und eher als Empfehlung angesehen haben. Eine ähnlich gleichgültige Haltung in Bezug auf Beschilderungen war unlängst auch im Kurpark zu beobachten. Dort waren in Folge der schweren Stürme zwei große Bäume auf Gehwege im Kurpark gestürzt. Da nicht auszuschließen war, dass noch weitere Bäume umsturzgefährdet waren, hatte der Betriebshof etliche Wege gesperrt. Doch das interessierte viele Park-Besucher nur peripher – sie nutzen die gesperrten Wege dennoch. „Aber wehe, es geschieht etwas, dann ist das Geschrei wieder groß“, kritisiert Stadtsprecher Marc Kolbe.



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