Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Hochtaunus (mas). Nach der Schließung des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts (ÄBD) tauchte im Internet eine Petition auf, die eine Wiedereröffnung fordert. Für Marion Martens-Salz, der Frau hinter der Petition, war der ÄBD „ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems unserer Stadt“, wie sie im Internet verkündete. „Dieser Dienst sicherte die medizinische Versorgung von Patienten außerhalb der regulären Arbeitszeiten und war entscheidend für die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung in unserer Region.“

Mit der Petition fordert sie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen dazu auf, einen neuen ÄBD einzurichten, sagte jedoch im Gespräch mit dem Hochtaunus Verlag, dass sie die Schuld für die Schließung nicht nur bei ihr sieht. Es wären alle beteiligten Parteien dazu aufgerufen, zusammen eine Lösung zu finden. Das Problem liege aber auch an der Ankündigung der Schließung mit deren Begründung, welche laut Martens-Salz schlecht lief und die Bürger nicht gut genug erreichte.

Die Stadtverordnetensammlung kündigte nebenbei an, Gespräche mit der KV Hessen, dem Hochtaunuskreis und den Hochtaunus-Kliniken zu führen. Als Ergebnis präsentierte sie, dass die Hochtaunus-Kliniken und der Hochtaunuskreis „gerade an einer Lösung für dieses Problem“ stricken und im Sommer eine Lösung verkünden wollen – der KV Hessen hingegen versicherte, dass der Versorgungsauftrag eingehalten wird, die Abdeckung des ÄDB ausreicht und man die Anfragen prüft.

Dies bestätigte der stellvertretende Pressesprecher der KV Hessen, Alexander Kowalski, auf eine Anfrage des Hochtaunus-Verlages: „Die Versorgung ist trotz des Wegfalls der Bereitschaftsdienstzentrale in Bad Homburg durch die umliegenden Zentralen und den Hausbesuchsdienst zu jeder Zeit gesichert. Daran ist nicht zu rütteln.“ Des Weiteren schrieb er, dass man die Situation und die Patientenzahl beobachtet, damit „relevante Veränderungen“ schnell erkannt werden. Kowalski erwähnte ebenfalls, dass es zu wenige medizinische Fachkräfte gibt, wodurch es im Sinne der Patienten ist, das restliche Personal zu bündeln. Bisher gäbe es jedoch keine Auffälligkeiten, die im Zusammenhang mit der Schließung des ÄBD stehen.

Die Petition ist im Internet unter https://www.change.org/p/wiedereinrichtung-des-ärztlichen-bereitschaftsdienstes-in-bad-homburg zu finden und steht kurz vor den 2500 Unterschriften, die als Ziel gesetzt sind. Der KV Hessen nahm diese zur Kenntnis, betonte aber auch, dass sie nichts an der „Kündigung der Räumlichkeiten durch die Klinik und deren Verhalten“ ändere.



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