Bad Homburg (jas). Die Fans des Bad Homburger Sommers können aufatmen: Nachdem im vergangenen Jahr das beliebte Freiluft-Spektakel wegen der Corona-Pandemie hatte aus dem Kalender gestrichen werden müssen, kann es in diesem Jahr stattfinden. „Wir sind wieder zurück“, freut sich Kurdirektor Holger Reuter über das vielfältige, bunte Programm, das den Bad Homburgern vom 9. bis 31. Juli den Sommer versüßen soll. „Das Programm ist deutlich mehr, als wir uns erträumt haben, aber leider lange nicht so, wie wir es kennen“, sagt Reuter.
Konkret heißt das: Die Zuschauerzahlen sind beschränkt, wer eine Veranstaltung besuchen möchte, braucht ein Ticket. Und das kostet Eintritt – zwischen 2,50 und zehn Euro. „Wir müssen die Besucherströme kontrollieren und Kontaktdaten erfassen. Ein aktueller Corona-Schnelltest im nach jetzigem Stand jedoch nicht nötig“, sagt Reuter. Wer eines der teureren Tickets oder gleich mehrere kauft, erhält ein Überraschungsgeschenk dazu. Mal ein Freigetränk, mal Popcorn, mal eine orangefarbene Bad-Homburg-Decke. Eigene Stühle, Tische, Picknickkörbe und Getränke dürfen diesmal nicht mitgebracht werden – eine Ausnahme macht das Picknick vor der Thai-Sala. Und natürlich gelten Abstandsregeln sowie Maskenpflicht. „Wir müssen weiterhin vorsichtig bleiben, denn die Situation ist noch immer angespannt“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Sicherheit gehe vor.
Trotz der Auflagen können sich die Besucher auf ein Programm freuen, das sich gar nicht so sehr von den „Sommern“ vergangener Jahre unterscheidet. Und wie sehnsüchtig die Bad Homburger auf ihren Sommer in der Stadt warten, zeigten Kurdirektor Reuter die langen Menschenschlangen, die sich an den Ticketschaltern im Kurhaus bildeten, als die ersten Karten in den Verkauf gingen. „Wir wurden überrannt. Einige Veranstaltungen waren innerhalb von 30 Minuten ausverkauft.“ Wer im ersten Anlauf kein Glück hatte, eines der begehrten Tickets zu bekommen, hat ab sofort noch einmal eine Chance. Für alle Veranstaltungen bis einschließlich 22. Juli konnten die Kartenkontingente erhöht werden. „Wie es danach weitergeht, müssen wir abwarten“, sagt Stefanie Kürten von der Kur- und Kongress-GmbH.
Fest steht: Es gibt jede Menge Musik, Theater, Kabarett und Spaß. Am Musikpavillon vor der Orangerie und auf der Sommerbühne der Taunus Sparkasse vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad spielen Sonntagskonzerte, Tangokonzerte und die Kaiser-Wilhelms-Soireen. Zu hören ist unter anderem „Onkel Lou“ mit einer Musik zwischen karibischer und nordischer Note (9. Juli, 19.30 Uhr). Bei der beliebten Klassiknacht in Weiß (17. Juli, 19.30 Uhr) gastiert die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, beim Picknick (24. Juli, 16 Uhr), das vom Schwanenteich an die Thai-Sala verlegt wird, sind es die fünf Virtuosen „Foaie Verde“ mit emotionsgeladener Musik vom Balkan.
Außerdem sind weitere junge Bands dabei: Am 29. Juli rocken die „Blackbirds“ mit ihren Ohrwürmern den Rathausplatz. Einen Tag später stehen dort Sommer-Beats mit „Zweierpasch“ auf dem Programm. Jazzfreunde kommen mehrere Male samstags und sonntags beim Schöppche-Jazz im Beachclub am Kurhaus auf ihre Kosten.
Der Poetry-Slam ist wieder dabei – vor der Thai-Sala mit Enrico Josche vom E-Werk (15. Juli, 19.30 Uhr). Beim Sommertheater verspricht die Dramatische Bühne Frankfurt Spannung mit „Das Parfum“ (22. Juli, 19.30 Uhr), bei den Kabarett-Abenden werden David Werker und Bernd Regenauer Zeitkritisches und Zeitloses kommentieren, und das Open-Air-Kino am Musikpavillon wird die schönsten Blockbuster der vergangenen Jahre zeigen.
Selbstverständlich vergessen die „Sommer“-Macher die Kinder nicht! Ferris größte Hits, Seiltanz-Theater, Kinderclown Pepepan und der Kasperl, der den Coronateufel jagt, finden sie im Kurhausgarten, Musik-Momente mit „Pinocchio“ von der Kleinen Oper Bad Homburg erleben sie vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad und das Sommermärchen „Die Schneekönigin“ am Musikpavillon. Im Jubiläumspark kann am 10. Juli ein zwölf Meter hoher Kletterturm bezwungen werden.
An alle Generationen wenden sich die Louisen Arkaden, die „die Puppen tanzen“ lassen. Puppet Convention ist ein zweitägiges Figurentheatertreffen (23. und 24. Juli) mit ungewöhnlichen Künstlern, fantastischen Figuren und ambitionierten Theaterstücken. Jeweils vier Aufführungen stehen auf dem Parkplatz der Passage auf dem Programm. Jörg Huber, verantwortlich für die Puppet Convention, freut sich: „Die Louisen Arkaden sind Fan des Bad Homburger Sommers und immer wieder gerne als Partner dabei.“
Fehlen darf auch der ökumenische „Sommer“-Gottesdienst nicht, der am 18. Juli um 17 Uhr am Musikpavillon gefeiert wird. Auch das beliebte Abschlusskonzert findet statt, am 31. Juli, diesmal in Gedenken an Herbert Siebert. Der Dirigent, der über viele Jahre hinweg bei diesen Gelegenheiten das Publikum vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad zu begeistern wusste, ist im vergangenen Oktober verstorben. Das Johann-Strauß-Orchester Wiesbaden wird den Klassiker zum Abschluss des „Bad Homburger Sommers 2021“ in seinem Sinne gestalten. Ein Feuerwerk muss ausfallen.
!Das Programm und Infos zum Bad Homburger Sommer gibt es im Internet unter www.bad-homburger-sommer.de. Karten können bei Tourist Info + Service im Kurhaus, Telefon 06172-1783710, sowie bei Frankfurt Ticket Rhein-Main gekauft werden.