Main-Taunus (red) – Mit einem breitgefächerten Programm und mehr als 70 Veranstaltungen wurde das Thema Demenz im vergangenen Jahr in den Blick der Öffentlichkeit gerückt. Auf unterschiedlichste Weise und aus verschiedenen Blickwinkeln wurden die Bedürfnisse von Menschen mit einer Demenz thematisiert. Ziel war, Verständnis und Hilfsbereitschaft zu bewirken und die Teilnahme am sozialen Leben zu fördern.
Bei der Abschlussveranstaltung „Was war – was bleibt?“ zogen die Initiatoren Bilanz. „Es war ein Jahr mit viel Aufmerksamkeit für Menschen, die häufig eher am Rande stehen“, resümierte Ludger Engelhardt-Zühlsdorff, Vorstand des Caritasverbands Taunus. „Das Minimalziel in jeder Kommune und in jedem Monat eine Veranstaltung zu haben, wurde bei weitem überschritten“, führte er aus.
Johannes Baron, als Sozialdezernent des Main-Taunus-Kreises Schirmherr des Jahresprojekts, bedankte sich für die Mitwirkung am Jahr der Demenz: „Mein Dank gilt allen, die die zahlreichen Veranstaltungen durch ihren besonderen Einsatz überhaupt erst möglich gemacht haben. Der Main-Taunus-Kreis wird sowohl die Ehrenamtlichen als auch die Hauptamtlichen, die in diesem Bereich in vielfältiger Weise tätig sind, auch im laufenden Jahr ungemindert unterstützen.“
Die Fachstelle Demenz stellte die Auswertung zahlreicher Rückmeldungen von Besuchern und Veranstaltern vor. Vielfach wurde bestätigt, dass das Aktionsjahr zu mehr Verständnis führte und es hierfür hilfreich war, die Perspektive der Betroffenen einzunehmen. Unter den Teilnehmern am Jahresprogramm waren viele Angehörige vertreten, aber auch Ehrenamtliche, beruflich Interessierte und Menschen, die zuvor wenig Berührungspunkte mit dem Thema Demenz hatten.
Es wurde der Wunsch nach weiteren Info- und Schulungsveranstaltungen, aber auch nach sensibilisierenden kulturellen Angeboten formuliert. Angehörige wünschten sich beispielsweise mehr Gelegenheiten zum Austausch untereinander und mehr Angebote mit gemeinsamen Aktivitäten mit ihren an Demenz erkrankten Familienmitgliedern, so ein Fazit. Angesprochen wurde ein Bedarf an Betreuungsgruppen, sowie an Angeboten für Menschen mit Demenz in der frühen Krankheitsphase. Bei der Umsetzung dieser Anliegen sieht die Fachstelle Demenz Potential bei den im Aktionsjahr gestärkten beziehungsweise neu entstandenen Kooperationen im Main-Taunus-Kreis.
Zur Sprache kamen auch ein ausbaubares Angebot an planbarer Kurzzeitpflege und an beschützter Pflege. Hier appellierte das Team der Fachstelle an die Teilnehmer der gut besuchten Abschlussveranstaltung, Kontakte auf politischer Ebene zu nutzen, um die Rahmenbedingungen zu thematisieren. Am Ende der Veranstaltung stand die Überzeugung, mit dem „Jahr der Demenz“ einen nachhaltigen Beitrag zu mehr Bewusstsein geleistet und zu neuen Angeboten motiviert zu haben.