Steinbach (stw). Der für Klimaschutz zuständige Staatssekretär Michael Ruhl übergab dem Bürgermeister Steffen Bonk den Förderbescheid für die Schaffung von zusätzlichen Regenrückhalteräumen am nördlichen Stadtrand. „Der Klimawandel ist kein fernes Problem, das nur in anderen Teilen der Welt oder erst in der Zukunft relevant ist. Der Klimawandel, wie das Starkregenereignis Anfang August in Nordhessen oder auch hier in Steinbach im August 2023 gezeigt haben, verändert schon heute unser Leben hier in Hessen. Aus diesem Grund werden präventive Schutzmaßnahmen, wie sie die Stadt Steinbach nun umsetzt, zunehmend wichtig, um im Falle von Starkregenereignissen mögliche Schäden zu reduzieren“, erklärte Ruhl.
Bei Regenereignissen fließt aufgrund der geologischen Verhältnisse das abfließende Wasser der Bebauung des entsprechenden Außengebietes zu. Wenn die vorhandenen Kanaleinläufe im Starkregenfall den Niederschlag nicht mehr aufnehmen können, kommt es dann zum Aufstau und Überflutungen. Zur Reduzierung des daraus entstehenden Schadenspotentials soll nun oberhalb der Ortslage das Wasser durch verschiedene Maßnahmen zurückgehalten werden. Die Rückhaltebecken sollen naturnah ausgebildet werden. Die Fläche wird zukünftig nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, sondern mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei 370 000 Euro. „Die Umsetzung des Steinbacher Starkregen-Schutzkonzeptes ist uns ein wichtiges und stetiges Anliegen. Die Errichtung des Regenrückhaltebeckens in der Waldstraße hat uns beim Starkregen im August 2023 vor größerem Schaden bewahrt. Wir freuen uns sehr, dass wir nun dank der Fördergelder ein weiteres Regenrückhaltebecken, welches parallel zur Herzbergstraße entstehen soll, errichten können. Das wird neben vielen kleineren Maßnahmen Steinbach einen großen Schritt beim Schutz vor Starkregen voranbringen“, dankte Bonk bei der Bescheidübergabe.
„Die Klimawandelfolgen werden in den Kommunen zunehmend spürbar und daher wird es immer wichtiger, Maßnahmen der Klimaanpassung lokal konkret umzusetzen. Durch Klimaanpassungsmaßnahmen können die Folgen des Klimawandels wie Starkregenereignisse und Überflutungen abgemildert werden. Mein Ministerium unterstützt die Kommunen dabei über die Klimarichtlinie des Landes und ich freue mich, dieses Projekt mit dem Förderhöchstbetrag von 250 000 Euro zu unterstützen. Denn Klimaschutz und Klimaanpassung sind Heimatschutz. Wir sorgen dafür, dass unser Hessen weiterhin lebenswert bleibt“, betonte Ruhl.
Abschließend würdigte der Staatssekretär das kommunale Engagement zur Klimaanpassung. „Die Stadt Steinbach hat bereits wichtige Schritte in Richtung einer klimaangepassten Stadt unternommen und setzt nun eine weitere Maßnahme aus Ihrem Starkregen-Schutzkonzept um. Mit den weiteren durch das Land geförderten Maßnahmen, wie der Erstellung einer Starkregenanalyse und der Errichtung von Trinkbrunnen an Spielplätzen im Stadtgebiet, zeigt Steinbach mit welchen ganz konkreten Maßnahmen positive Veränderungen und vorausschauendes Handeln im Sinne einer klimaangepassten Kommune umsetzbar sind.“