Gedenken an Opfer der NS-Pogrome

Maram Stern, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, schrieb: „Wenn die Redner am 9. November für bessere historische Bildung, mehr Toleranz und Zivilcourage plädieren, haben sie Recht. Wenn sie zum Kampf gegen Antisemitismus und Fremdenhass aufrufen, sind sie meines Beifalls sicher. Wenn sie der Opfer gedenken, schweige ich mit Ihnen in Erinnerung an alle, die damals ihr Leben verloren. Ich freue mich über jeden, der sich dem Gedenken anschließt, über jeden, der sich für Demokratie und gegen Hass einsetzt. Wir sollten jedoch nicht glauben, dass dies schon ausreicht, um uns vor neuen Katastrophen zu bewahren.“ Mit diesen Worten schloss Wilfried Hülsemann die 45-minütige Mahnwache, mit der die „Deutsch Ausländische Gemeinschaft Schwalbach“ (DAGS) wie seit vielen Jahren allen Menschen die Möglichkeit gab, im Limeszentrum Schwalbach der Opfer von Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit zu gedenken. Vor rund 80 Teilnehmern ergriffen etwa 15 Redner im Alter von zwölf bis über 80 Jahren das Wort. Der Bogen wurde weit gespannt: von den 1938er-Pogromen über die Konzentrationslager bis hin zu den aktuellen Anschlägen auf Juden in Deutschland, vom Umgang mit Behinderten, von Verbrechen gegen Sinti und Roma, gegen Menschen anderer Ethnizitäten sowie Flüchtlingen und von den Morden in Jugoslawien ab 1991 bis zu dem aktuellen Krieg gegen die Ukraine. Blumenschmuck, arrangiert vom Inhaber des Ladens „Bella Flora“, zahlreiche Kerzen vor dem Glaskubus im Limeszentrum und die Anwesenden trugen zu dieser würdevollen Veranstaltung bei. Foto: Magistrat



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