Partystimmung beim MonsterDance Foto: Scholl
Deutschlands größtes Halloween-Spektakel hält Einzug auf Burg Königstein
Königstein (Sc) – Wenn sich an den Wochenenden rund um Halloween die Dunkelheit über die Stadt Königstein senkt und die herbstlichen Nebelschwaden durch den Kurpark ziehen, machen sich zahlreiche Hexen, Werwölfe und anderes Gruselgetier auf den Weg hinauf zur Burg, um am wohl größten und bekanntesten Halloween-Spektakel Deutschlands teilzuhaben.
Mehr als 20.000 Besucher jährlich, viele davon aus den Nachbarländern, können sich nicht irren: Halloween ist auch in Deutschland eine Party wert! Bisher fand das bekannteste Grusel-Spektakel Deutschlands auf Burg Frankenstein bei Darmstadt statt, was aufgrund der Sanierungsbedürftigkeit und der damit verbundenen Schließung der dortigen Burganlage nun nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grund hatten sich die Veranstalter des „höllischen“ Events auf die Suche nach einem neuen „Spielort“ gemacht und erfreulicherweise sind sie in Königstein fündig geworden. Unter dem Motto: „Frankenstein Halloween – The Darkness has a new home!“ hat das größte deutsche Halloween-Event nun auf der Burgruine Königstein eine neue Heimat gefunden.
Dass das Event zahlreiche begeisterte Anhänger hat, wird schon am Einlass deutlich, wo zunächst einmal „Schlangestehen“ angesagt ist. Endlich im Inneren der Burg angekommen, sind es noch ein paar Schritte bis zum Tor, das den Blick auf den Burghof freigibt – und damit auf ein Party-Event, das seinesgleichen sucht. Umringt von Halloween-begeisterten Gästen geht es hinauf auf die Burg, wo nicht nur liebevoll dekorierte Themen-Areale warten, sondern auch allerhand gruseliges Getier, das, angestachelt von furchteinflößenden Hexen, den arglosen Gästen auf die Schultern tippt, die lustvoll kreischende (weibliche) Jugend gerne mal in den Schwitzkasten nimmt und dann ordentlich die Frisur verwüstet. Nach einer derartigen Begrüßung – gleich beim Burgeintritt – schaut sich so manche(r) des Öfteren über die Schulter, ob nicht von hinten monstermäßiges Unheil naht.
In den Burgmauern lauern hinter (fast) jeder Ecke finstere Gestalten, die aber zum Glück nur spielen wollen und die dafür verantwortlich sind, dass eine recht lustige Geräuschkulisse aus einem Gemisch aus Gruselgeräuschen, hysterischem Gelächter und kreischenden Damen entsteht. Als Themenbereiche warten u.a.: der Wald (Werwölfe), The Purge (Mörderpack) oder das Puppenhaus (liebliche Gruselpuppen) in Anlehnung an bekannte Grusel- und Horrorfilme. Frankensteins Monster begegnet den Feierfreudigen genauso wie der Kettensägenmann oder Berserkerhünen von gewaltiger Größe und Gestalt. Der Weg durch die toll dekorierte und ausgeleuchtete Burgruine führt die Gäste an fast allen Themenbereichen automatisch vorbei, wobei es an manchen Ecken schon mal eng werden kann – aber langweilig wird es mit den Monstern, die zur Not auch mal von oben ihren Schrecken verbreiten, definitiv nirgendwo.
Außer dem Grusellabyrinth in der Burgruine finden in regelmäßigen Abständen Showeinlagen an verschiedenen Stellen statt, die besucht werden können. Am Anfang steht, wie kann es anders sein, ein heißer MonsterDance zu den Rhythmen von „This is Halloween“ und wer gerne mal einer Hinrichtung per Fallbeil beiwohnen möchte, der wird hier fündig – mit viel Humor, überraschenden Gruseleffekten (NICHT in die erste Reihe stellen!) und tollen Charakteren verliert hier auch die Hinrichtung ihren Schrecken, so dass die „Henker“ vom Publikum laut und gerne angefeuert werden! Ergänzt wird das Gruselevent von einer „Futtermeile“ im Burghof, wo das Essen zwar nicht günstig, aber, trotz der abgedrehten Namen, doch sehr gut genießbar ist.
Alles in allem ist das Grusel-Event auf Burg Königstein eine riesige Halloween-Party – mit fröhlichen Besuchern in tollen Verkleidungen und viel Spaß für jedermann. Für Ordnung sorgt, sollte dies notwendig sein, das Ordnungsamt oder der Sicherheitsdienst, so dass einer fröhlichen Gruselparty nichts im Wege steht.
Die Bedenken, die im Vorfeld von Vertretern der Stadt Königstein sowie einer sehr lauten Minderheit der Bürgerschaft hinsichtlich „marodierender und lärmender Horden, die alles zuparken und der Stadt und der Burg schaden“ geäußert wurden, konnte der Veranstalter mit seiner hervorragenden Organisation widerlegen. Eigentlich war es in der Stadt viel zu ruhig für so ein so großes und einzigartiges Event. Man fragt sich, ob es der Stadt nicht auch gut getan hätte, wenigstens die Laufwege durch den Kurpark und hoch zur Burg liebevoll zu schmücken und ob die Restaurants nicht mit etwas Deko und einem „Halloween-Menü“ zahlreiche Besucher für einen Besuch hätten begeistern können. Dass das Halloween-Event auch in den nächsten Jahren auf Burg Königstein verbleibt, wäre der Stadt Königstein und der Region jedenfalls zu wünschen.