Kronberg (kb) – Wer im September, Oktober auf den Wegen durch die Feldgemarkung ging, konnte an den meisten Walnussbäumen einen reichen Behang mit Nüssen entdecken.
Die Walnuss bevorzugt ein mildes bis mild- warmes Klima. Deshalb finden wir die Walnuss in Deutschland vor allem in den Weinbaugebieten. „Mit der Trockenheit kann der Baum gut umgehen und deshalb wird er aktuell als ein Baum gesehen, der verstärkt in unseren Wäldern angepflanzt werden soll“, weiß Reinhard Birkert aus Eschborn über die leckeren Nüsse zu berichten. „Bei uns stehen die Walnussbäume oft allein in der Feldflur, im Garten oder als kleine Anlage von drei bis fünf Bäumen auf unseren Parzellen. Der Name ,Walnuss‘ leitet sich von ,Welsche Nuss‘ ab, dass die Art aus dem heutigen Frankreich eingeführt wurde.“
Dass seine Blätter erst spät im Mai oder Juni austreiben und früh im Herbst wieder abfallen, ist ein Vorteil für diesen typischen Hausbaum: Im Frühjahr wirft er erst spät Schatten und im Herbst kann die schwächer werdende Sonne durch seine blattlose Krone wieder hindurch scheinen. Allerdings können Spätfröste der Blüte sehr schaden.
Bei einem alleinstehenden Nussbaum beträgt die Höhe etwa 20 Meter, im Bestand muss er sich strecken und kann bis 30 Meter hoch werden, Walnussbäume werden 125 bis 160 Jahre alt, im Extremfall bis 600 Jahre. Ein ausgewachsener Baum kann mit einer guten Nährstoffversorgung bis zu 150 Kilogramm Nüsse in einem Jahr produzieren. Die Bäume bilden lange, dicke Pfahlwurzeln mit relativ geringer Seitenbewurzelung.
Die Bestäubung besorgt der Wind. Kurz vor der Reife ist die Nuss von einer dickfleischigen, grünen Schale umgeben, die zur Reife aufplatzt.
Nicht nur die Menschen wollen die Nüsse sammeln und lagern, sondern auch das Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Spechte und andere Tiere.
Das schwere, dunkle Nussbaumholz des Walnussbaums ist ebenso zäh wie biegsam und lässt sich gut polieren. Es gilt als besonders wertvoll.
Die Geschichte der Walnuss
Vom Schwarzen Meer wurde die Walnuss bereits um 300 vor Christus nach Sizilien und auf das italienische Festland gebracht. Später brachten die Römer die Walnuss auch in die Regionen Süd- und Mitteleuropas. Karl der Große förderte den Anbau der Walnuss nördlich der Alpen. In den Klostergärten wurde sie weiter kultiviert. Im 18. Jahrhundert wurde die Nussproduktion von Kaiserin Maria Theresia gefördert. Die Nüsse haben einen hohen Anteil an wertvollen Omega 3-Fettsäuren, enthalten Zink und Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Eisen und Kalzium. Außerdem enthält die Walnuss die Vitamine A, B1, B2, B3, C und E. Der Genuss von ca. 50 Gramm Walnüssen pro Tag verbessert die Elastizität der Arterien, beeinflusst zu hohe Cholesterinwerte positiv und stärkt die Konzentrationsfähigkeit.
Blattextrakte wirken außerdem antibakteriell. Wer sich mit den Blättern der Walnuss einreibt, ist gut gegen Stechmücken geschützt. Früher wurden die Schlafzimmer der Bauernhäusern oftmals nach Osten ausgerichtet und davor ein Nussbaum gepflanzt, der die Stechmücken abhielt.
Schwarze Nüsse
Verantwortlich für die „schwarzen Nüsse“ an den Walnussbäumen ist die Walnussfruchtfliege. Die Fliege erscheint im Juli bis August und das Weibchen kann bis zu 400 Eier in die Frucht legen. Der Kern wird nicht direkt geschädigt, kann aber schrumpfen und klein bleiben. „Der Hauptschaden liegt in der schwarzen Verfärbung der Nussschale, die dann unansehnlich wird. Die Anfälligkeit der Walnuss ist sehr sortenabhängig“, informiert Birkert alle Naturliebhaber abschließend über die Frucht dieses interessanten Baums.