Hochtaunus (how). Die Rettungshundestaffel Rhein-Main des Bundesverbands Rettungshund (BRH) sucht neue Mitglieder, die mit ihrem Hund das Team verstärken und ihren Hund zum Rettungshund ausbilden möchten. Dafür veranstaltet die Staffel am Sonntag, 11. September, ein Casting für Hunde und ihre Besitzer.
Beim Casting wird getestet, ob der Hund die Charaktereigenschaften mitbringt, um ein Rettungshund zu werden. Ist er neugierig und verspielt oder eher ängstlich? Ist er alltagstauglich? Wie verhält sich das Tier gegenüber Passanten oder anderen Hunden? „Das alles ist wesentlich, um einen Hund zum Rettungshund auszubilden“, erklärt Holger Bunz, der Vorsitzende der BRH-Rettungshundestaffel Rhein-Main. „Es kommt uns beim Casting gar nicht darauf an zu testen, ob der Hund einen ausgeprägten Geruchssinn hat. Viel wichtiger sind Neugier und Spieltrieb. Und es schadet auch nicht, wenn der Hund verfressen ist!“ Bevor die ehrenamtlichen Helfer mit ihren Tieren die Rettungshundeausbildung beginnen und festes Mitglied der Staffel werden, gibt es nach dem Casting eine dreimonatige Testphase. Dabei darf der Hund seine Nase unter Beweis stellen. Außerdem können Staffel und neue Mitglieder – die Rookies – herausfinden, ob aus ihnen ein Team wird. „Denn Rettungshundearbeit ist Teamarbeit. Nur wenn die Staffel als Team funktioniert, kann ein Einsatz auch erfolgreich sein“, führt die stellvertretende Vorsitzende Veronika Martin aus. Das Besondere an der Rettungshundearbeit ist: Der Hund lernt ohne Zwang, spielerisch und selbständig. Die Lernerfolge, die er dabei macht, sind deshalb schon für sich eine große Motivation für den Hund. Die Hunde trainieren gern, freuen sich darauf. Zugleich ist Rettungshundearbeit zeitintensiv und bedeutet für Hund wie Halter beständiges Training.
Die BRH-Rettungshunde Rhein-Main trainieren zwei- bis dreimal in der Woche. Sonntags gibt es in der Regel Flächensuche im Wald oder in Trümmern. Dabei durchkämmt der Hund ein abgestecktes Gebiet oder Trümmergelände und sucht selbstständig nach vermissten oder verschütteten Personen. Dienstags variiert das Training, im Wechsel gibt es Flächensuche und Gerätetraining, wobei der Hund lernt, über Leitern, Wippen oder durch Tunnel zu laufen. In Theoriestunden wird den Hundehaltern das nötige Rüstwerk vermittelt. Denn nicht nur der Hund muss lernen, sondern Frauchen und Herrchen auch. Karte und Kompass, Suchtaktik, Erste Hilfe für den Hund – das ist nur ein kleiner Ausschnitt, um die Prüfung zum Suchtrupphelfer abzulegen.
Seit einigen Monaten wird die Staffel wieder durch eine Mantrailing-Gruppe verstärkt, die donnerstags und ebenso sonntags trainiert. Der Mantrailer verfolgt eine bestimmte Spur einer vermissten Person anhand eines Geruchsgegenstandes. Es gibt Hunde, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften eher zum Mantrailer eignen, und andere, die eher zur Flächensuche passen. Beim Casting gibt es bereits Gelegenheit, eine erste Tendenz festzustellen – in den drei Monaten der Testphase dürfte sich die Richtung endgültig herauskristallisieren.
Weitere Informationen und unbedingt erforderliche Anmeldung zum Casting im Internet unter www.rhs-rm.de. Die Staffel freut sich auch über Zuschauer. Für Essen und Trinken zu kleinen Preisen ist gesorgt.
Spielerisch lernt der Hund, was er als Rettungshund zu tun hat. Foto: RHS-RM