Hochtaunus (a.ber). Im August dieses Jahres standen die Mitglieder des Tennisvereins Ober-Eschbach fassungslos vor ihren Tennisplätzen: Der angrenzende Eschbach war nach Sturzregen über die Ufer getreten und hatte drei Plätze hoch überflutet. In Eigenregie musste schnell gehandelt werden, da der Flächenbelag betonhart zu erstarren drohte. Der Schaden: mit mehr als 7000 Euro für den Verein nicht zu stemmen. Finanziell konnte nun Abhilfe geschaffen werden. Bei einer Spendenübergabe der Taunus Sparkasse im Hochtaunuskreis durch Landrat Ulrich Krebs und den Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Oliver Klink wurde aus der Gemeinnützigen Stiftung und der Stiftung „Kinder Lachen“ nicht nur dem Tennisverein, sondern auch weiteren 15 Vereinen im Kreis mit insgesamt 64 500 Euro finanziell unter die Arme gegriffen. „Unsere Sparkasse kommt damit ihrem Auftrag nach, bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen“, sagte Krebs bei der feierlichen Spendenübergabe im Landratsamt.
Oliver Klink von der Taunus Sparkasse hatte mit seinen Mitarbeitern eine Feierstunde im Forum des Landratsamts gestaltet, „um die vielen Ehrenamtlichen und ihre wichtige Arbeit wertzuschätzen“. Umrahmt von klassischer Musik des Geschwister-Trios Annika, Julia und Katharina Kaufmann, brachte Landrat Ulrich Krebs im Gespräch mit den Vertretern aller 16 geförderten Vereine bei den Spendenübergaben die Sorgen, Nöte und Erfolge des bürgerschaftlichen Engagements zur Sprache. Dabei geht es um konkret benötigtes Equipment wie neues Zelt-Material für den Bund der Pfadfinder (BdP) Stamm Hattstein, ein neues Licht-Gewehr für die Ausbildung Jugendlicher beim Schützenverein Winden 1921 in Weilrod, ein Konzertklavier als Ersatz für das 30 Jahre alte Klavier des Ortsausschusses St. Marien in Neu-Anspach, einen Defibrillator und einen Zuschuss für den neuen Mannschaftswagen der DRK-Ortsvereinigungen Schmitten und Friedrichsdorf oder auch neue feuerfeste Vorhänge für den Carnevalverein 1959 Stierstadt.
Weitere Spenden gingen an Vereine, deren Ehrenamtliche langfristige Projekte weiterführen wollen: das Projekt „Schulbibliothek“ des Fördervereins der Adolf-Reichwein-Schule Neu-Anspach, das Projekt des Jugend-Sinfonie-Orchesters und des Jugendchors Hochtaunus der Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung sowie das „Leuchtturm“-Projekt des Vereins „Lebensraum Oberhof“ in Ober-Erlenbach.
Damit trotz unvorhergesehener Schäden und Sanierungsvorhaben der vereinseigenen Infrastruktur das Engagement der Vereine weiterlaufen kann, wurden auch die Sportgemeinschaft SG Ober-Erlenbach für die Instandsetzung von Tennisplätzen unterstützt, der Tennisverein Ober-Eschbach 1970 für die Beseitigung der Hochwasserschäden an seinen Tennisplätzen sowie der aus einer privaten Elterninitiative entstandene „Verein zur Förderung familienergänzender Erziehung“ mit der Kindergruppe „Rabennest“ in Bad Homburg, die nun mithilfe der Spende ihre Kinderkrippe umbauen kann.
Der älteste der mit einer Spende bedachten Vereine war in diesem Jahr der Gesangverein Frohsinn 1873 Wernborn aus Usingen: Er pflegt die musikalische Tradition und Kultur im Heimatort und finanziert mit der Spende seine Feier zum 150-jährigen Bestehen. Alle oben aufgeführten Vereine bekamen jeweils einen Spendenbeitrag aus der Gemeinnützigen Stiftung der Taunus Sparkasse.
Aus der Stiftung „Kinder Lachen“ erhielten Fördermittel: der Verein „Kultur- & Lerntreff“ für seine Unterstützung Geflüchteter in der Hausaufgabenhilfe und dem Deutschunterricht, der Kinderschutzbund Kreisverband Hochtaunus für die seit 2023 eingerichtete „Beratungsstelle bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung“ und die Friedrichsdorfer Bürgerselbsthilfe, die mit ihren 400 Mitgliedern ein Spenden-Lager mit einer Fahrradwerkstatt für Menschen in Notlagen ehrenamtlich betreibt.
Die kurzen Erzählungen der anwesenden Vereinsvertreter über ihre Arbeit führte allen Anwesenden im Landratsamt-Forum vor Augen, wie vielfältig und sinnvoll das Engagement der Bürger im Hochtaunuskreis für die Menschen in der Region ist. Sparkassen-Vorsitzender Klink sicherte den Vereinen im Hochtaunuskreis zu, sein Institut werde dafür Sorge tragen, dass die Beantragung von Spendengeldern „nicht zu kompliziert gestaltet“ werde.