Software-Probleme bei der Ausländerbehörde

Hochtaunuskreis (how). Leider gibt es derzeit noch immer erhebliche Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen bei der Ausländerbehörde des Hochtaunuskreises. Ursache sind massive Softwareprobleme im Zuge einer Umstellung, die nicht vom Hochtaunuskreis zu verantworten ist. Betroffen von diesen Problemen sind ein Großteil der Ausländerbehörden in Hessen.

Im Mai dieses Jahres wurde in der Ausländerbehörde – und in den meisten anderen Ausländerbehörden des Landes Hessen – eine neue Software eingeführt. Diese sollte Verfahrensabläufe optimieren und so zu schnellen Bearbeitungen führen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Tatsächlich konnten manche Anträge erst nach Wochen bearbeitet werden. Auch jetzt im August kommt es noch immer zu tagelangen Verzögerungen. Viele Probleme bestehen nach drei Monaten weiterhin und lassen sich nach Aussage des Software-Entwicklers nicht schnell lösen. „Diese Situation stellt die Mitarbeiter vor erhebliche Herausforderungen“, betont Kreisbeigeordnete Antje van der Heide. „Denn so entsteht ein kontinuierlich wachsender Rückstand, der nur schwer wieder aufzuholen sein wird und der den Mitarbeitern selbst, aber auch den Antragstellern und der Öffentlichkeit kaum zu vermitteln ist.“

Die Probleme sind umfassend und betreffen nahezu alle Bereiche des Aufgabenbereichs einer Ausländerbehörde. Mitunter ist sogar eine Anmeldung an das System unmöglich. Arbeitsschritte, die normalerweise 15 Minuten Bearbeitungszeit bedürfen, ufern auf 90 Minuten aus, sodass Termine mit erheblichen Zeitpuffern geplant oder Kunden wieder nach Hause geschickt und erneut vorgeladen werden müssen. Zuvor fehlerfrei geführte Daten wurden auseinandergerissen und müssen nun manuell zusammengeführt werden. Ebenso sind erforderliche Schnittstellen aus der ursprünglichen Version entweder nicht berücksichtigt worden oder funktionieren nicht. Hier sticht insbesondere die Beteiligung anderer Behörden hervor. Schwierig gestaltet sich vor allem die Beteiligung der Konsulate am Visaverfahren, die nahezu vollständig zum Erliegen gekommen ist. Dieses Problem könne nach Aussage des Software-Entwicklers ebenfalls nicht zeitnah gelöst werden. Hier ist derzeit noch völlig unklar, wie verfahren werden kann.

„Auch wenn die entstandenen Probleme nicht in unserer Verantwortung liegen, bitten wir alle Betroffenen um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Sie können aber versichert sein, wir tun, was wir können. Wir sind uns bewusst, dass die Situation völlig inakzeptabel ist“, so Kreisbeigeordnete van der Heide.



X