Reverse the Red Day: Gemeinsam gegen das Artensterben

Weiblicher Mesopotamischer Damhirsch mit Jungtieren Foto: Archiv Opel-Zoo

Hochtaunus (bs) – Der „Reverse the Red Day“ findet alljährlich weltweit am 7. Februar statt. Dieser Aktionstag lenkt die Aufmerksamkeit auf den Kampf gegen das globale Artensterben. „Reverse the Red“ (zu Deutsch:

„Das Rote umkehren“) bezieht sich auf die Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Diese Liste erfasst Tier- und Pflanzenarten und bewertet, wie stark sie bereits von der Ausrottung bedroht sind. Am Reverse the Red Day zeigen Zoos, Aquarien und botanische Gärten, wie ihre erfolgreichen Artenschutzprojekte dazu beitragen, dass Arten auf der Roten Liste in weniger bedrohte Kategorien zurückgestuft werden können. Auch der Opel-Zoo ist intensiv an diesen Bemühungen beteiligt.

Positive Entwicklungen

„Wir können Arten retten oder ihren Bedrohungsstatus verbessern. Die politischen Leitlinien sind gesetzt – jetzt müssen Taten folgen. Zoos, Aquarien und botanische Gärten spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Lücke zwischen Schutz im ursprünglichen Lebensraum und außerhalb davon zu schließen. Ihre Beiträge in Haltung und Vermehrung, Wiederansiedlung, Bildung, Forschung und tiermedizinischer Versorgung haben bereits vielen Arten positive Entwicklungen auf der Roten Liste ermöglicht. Zudem bringen sie Menschen und Natur näher zusammen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten, kurz VdZ, dem der Opel-Zoo als Mitglied angehört. „Durch den Besuch und die Unterstützung von Zoos tragen Menschen entscheidend dazu bei, wichtige Programme und Projekte für den Naturschutz zu ermöglichen. Dieses Engagement ist essenziell, um das Artensterben zu stoppen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.“

Mesopotamischer Damhirsch

Dass dieser Einsatz erfolgreich ist, belegen zahlreiche Beispiele: Weltweit wurden durch

Unterstützung Zoologischer Gärten bereits über 200 Arten vor dem endgültigen Aussterben bewahrt. Auch die wissenschaftlich geführten Zoos in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben dazu beigetragen. Besonders eng mit dem Opel-Zoo ist das Überleben des Mesopotamischen Damhirschs verbunden. Mitte des 20. Jahrhunderts galt die Art als ausgestorben und nur durch die Bemühungen des Opel-Zoo-Gründers Dr. Georg von Opel gelang es, verbliebene Tiere aufzuspüren und in Kronberg eine erfolgreiche Zucht aufzubauen. Einige davon konnten in früheren Jahren auch bereits wieder in ein israelisches Reservat in der Herkunftsregion der Art

abgegeben werden. Inzwischen leben in Zoologischen Gärten wieder mehrere Hundert Tiere der bedrohten Hirschart.

Opel-Zoo ist sehr erfolgreich

Zu den aktuellen Projekten der VdZ-Zoos zählt der Schutz des Europäischen Feldhamsters. Durch gezielte Zucht- und Auswilderungsprogramme wird er erfolgreich in seinen Lebensraum zurückgeführt. Auch der Europäische Luchs kehrt dank erfolgreicher Zucht- und Auswilderungsprojekte in viele Regionen zurück, in denen er bereits ausgestorben war. Die Population dieser beeindruckenden Wildkatze erholt sich zusehends. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern widmen sich die Zoos im Verband der Zoologischen Gärten diesen wichtigen Aufgaben. Allein im Jahr 2022 konnten über 550 Tiere aus 18 Arten erfolgreich ausgewildert werden, darunter zahlreiche Säugetiere, Vögel und Reptilien. Im Jahr 2024 trug allein der Opel-Zoo mit 77 Nachkommen von vier verschiedenen Arten zu diesen Bemühungen bei. Darunter waren 49 Europäische Feldhamster, neun Europäische Ziesel, neun Europäische Sumpfschildkröten und vier Waldrapp-Nachzuchten, die in Wiederansiedelungsprojekte abgegeben wurden.

Gemeinschaftsaufgabe

Der Erfolg dieser Initiativen hängt von der Unterstützung der gesamten Gesellschaft ab – sei es durch aktives Engagement, Spenden oder den persönlichen Beitrag zum Schutz von Lebensräumen.

Der Reverse the Red Day verdeutlicht: Artenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die weit über den jährlichen Aktionstag hinaus Bestand haben muss.

Weitere Artikelbilder



X