Pilze sprießen wieder in unseren Wäldern

Eine Freude für jeden PilzsammlerFoto: pexels.com

Main-Taunus-Kreis (nd) – Die Pilzsammelsaison beginnt dieses Jahr recht früh. Dank der regelmäßigen und ausgiebigen Regenfälle der letzten Wochen, in Kombination mit den teils moderaten bis warmen Temperaturen, ist das Pilzwachstum in unseren Wäldern regelrecht explodiert. Von knackigen Steinpilzen, über wohlschmeckende Pfifferlinge, bis hin zu geheimnisvollen Hexenröhrlingen wird Speisepilzliebhabern so einiges geboten und lässt das „Pilzherz“ höher schlagen.

Dass Pilze eine wahre Delikatesse sind, sofern man Pilze gerne verspeist, ist wohl unbestritten. Weniger bekannt dürfte sein, dass Pilze eine gesundheitsfördernde und nahrungsergänzende Wirkung haben können. Wertvolle Inhaltsstoffe wie hochwertige Eiweiße, Mehrfachzucker und viele Vitamine machen Speisepilze zu einem kalorienarmen „Superfood“, gerade auch für die vegane Küche. Selbst die Pharmaindustrie nutzt Pilze zur Entwicklung neuer Medikamente und sie sind in den letzten Jahren immer mehr in den

Fokus geraten.

Doch auch bei einem so schönen und erfüllenden Hobby wie Pilze sammeln ist einiges zu beachten. Zum einen sollte man sich bewusst sein, dass es in Deutschland gefährdete Arten gibt, die zu schonen sind (siehe Rote Liste d. L. H./BArtSchV), außerdem ist das Sammeln nur in „geringer Menge“ und zum „persönlichen Bedarf“ gestattet (BNatSchG). Der Leitfaden des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt eine Menge von einem Kilogramm pro Person und Sammelaktion an. Zum anderen ist deutlich zu erwähnen, dass Pilz sammeln ein potentiell tödliches Risiko birgt. Sowohl bei einer „echten Pilzvergiftung“, das heißt eine Vergiftung, die durch einen Giftstoff im Pilz verursacht wird, als auch bei der sogenannten „unechten Pilzvergiftung“, dabei handelt es sich um eine Eiweißvergiftung, die durch verdorbene Pilze ausgelöst wird, sollte man immer einen Arzt konsultieren beziehungsweise bei der Giftnotrufzentrale anrufen (Tel.: 06131-19240). Ein dritter Punkt den es zu beachten gilt ist, dass man Pilze niemals roh, sondern immer ausreichend gekocht oder gegart genießen sollte, da viele Speisepilze roh durchaus giftig sind. Richtig zubereitet sind aber auch diese essbar und sehr lecker.

Allerdings ist diese tolle Freizeitbeschäftigung kein „Hexenwerk“, sie ist wie so viele schöne Dinge erlernbar. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. (www.dgfm-ev.de) finden sich für Interessierte zahlreiche und umfangreiche Informationen zu Kursen, Lehrgängen, Seminaren, Wanderungen und Pilzsachverständigen (PSV), die oft für „kleines Geld“ auch Ihre gesammelten Pilze sicher bestimmen können. Gerade für Anfänger und Unerfahrene, oder wenn man sich nicht so tief mit der Materie auseinandersetzen möchte, ist dies die beste Möglichkeit, um sicher in den Genuss dieser „Schätze des Waldes“ zu kommen. Doch auch für erfahrene und fortgeschrittene Sammler ist ein Besuch beim Pilzsachverständigen immer empfehlenswert, da gerade wenn man eine Pilzart zum ersten Mal im Korb hat oder sich nicht zu tausend Prozent sicher ist, eine zweite Meinung Gold wert sein kann.

Pilze sammeln, ein interessantes und leckeres Hobby für jung und alt, das voll im Trend der Nachhaltigkeitsbestrebungen unserer Zeit liegt.



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