Landrat Cyriax fordert: „Planung von Rhein-Main-Link überarbeiten“

Landrat Cyriax bekräftigt bei Bundesnetzagentur Kritik an geplanter Stromtrasse

Main-Taunus (bs) – Der Main-Taunus-Kreis begleitet das Projekt Rhein-Main-Link weiterhin äußerst kritisch. Um ein weiteres Mal mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass der Main-Taunus-Kreis erhebliche Bedenken gegen die aktuelle Planung hat, hat Landrat Michael Cyriax sich erneut an die Bundesnetzagentur gewandt. In einem Brief macht er klar, dass die Einwände aus dem Kreis bisher ignoriert worden seien.

Unverhältnismäßige Belastung

Konkret fordert der Landrat dazu auf, die Trasse entlang bestehender Verkehrswege wie Autobahnen zu führen, die Kulturlandschaft des Main-Taunus-Kreises zu schonen und wertvolle, fruchtbare Ackerflächen zu erhalten, die Weinberge, die kulturell und wirtschaftlich von größtem Wert seien, generell auszusparen und die benötigten Konverteranlagen auf bestehenden Industriebrachen zu errichten.

Die Planungen müssen nach der Forderung von Cyriax noch einmal überdacht und alternative Routen und Standorte gefunden werden. Ansonsten drohe dem MTK als flächenkleinstem Kreis eine unverhältnismäßige Belastung, und die Existenz von Landwirten und Winzern wäre bedroht.

„Stromnadelöhr der Republik“

„Hier wird der MTK zum Stromnadelöhr der Republik“, fasst Cyriax den Tenor des Briefes zusammen. „Die Umweltschäden drohen den Nutzen bei der Energiewende aufzuzehren. Da wird Energiepolitik auf dem Rücken der Natur und der Menschen gemacht.“

Der Kreis habe konstruktive Vorschläge für eine andere Trassenführung gemacht, „die aber wurden von der Bundesnetzagentur nicht aufgenommen. Da stellt sich schon die Frage, ob das gesamte Beteiligungsverfahren nur eine Show ist“, kommentiert der Landrat seinen neuen Vorstoß.

Zwar habe das Unternehmen Amprion eine alternative Trasse ins Spiel gebracht, deren Auswirkungen aber noch schlimmer seien. So sei zum Beispiel die vorgeschlagene Untertunnelung des landschaftlich und historisch bedeutsamen Kapellenbergs „höchst fragwürdig“.

Im laufenden Jahr hatte der Kreis mit Unterstützung der Kommunen sowie des Bundestagsabgeordneten Norbert Altenkamp und des Landtagsabgeordneten Axel Wintermeyer die Kritik von heimischen Landwirten und Winzern unterstützt, zuletzt in einer Stellungnahme im Mai.



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