Auf der Jagd nach der Tigermücke – Pilotprojekt

Main-Taunus (mtk). In einem Pilotprojekt wird demnächst in Hattersheim-Eddersheim die Asiatische Tigermücke verstärkt bekämpft. Wie Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilt, sollen die Bürger damit gegen die Gefahr von Infektionskrankheiten geschützt werden. Speziell geschulte Mitarbeiter der Stadt sollen Grundstücke in einem eingegrenzten Verbreitungsgebiet nach den Mücken durchsuchen. In Flörsheim und Hochheim sind ähnliche Aktionen geplant. Geschult werden die Mitarbeiter durch das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP).

Die Gesundheitsdezernentin zeigt sich erfreut über das Angebot des Landesamts: „Damit werden wir in unserem Einsatz unterstützt, die Menschen der Mainschiene vor Gesundheitsgefahren durch die Tigermücke zu schützen.“ Hervorzuheben sind auch die drei Stadtverwaltungen, die mit den Schulungen und dem Einsatz ihres Personals einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten.

Die Eigentümer der Grundstücke in betroffenen Gebieten werden demnächst durch die Städte schriftlich über die Aktion informiert, auch wird es lokale Informationsveranstaltungen geben. Overdick ruft dazu auf, dem städtischen Personal Zugang zum Grundstück zu ermöglichen: „Sie leisten damit einen Beitrag zu ihrem eigenen Schutz und dem Schutz ihrer Nachbarn.“

Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling zeigt sich überzeugt, „dass diese frühzeitig anberaumte Maßnahme einen wichtigen Beitrag leisten wird, um die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu begrenzen und damit unsere Bürger vor möglicher Ansteckung mit exotischen Infektionskrankheiten zu schützen.“

Auch Flörsheims Bürgermeister Dr. Bernd Blisch würdigt das Pilotprojekt des Kreises und des Landes: „Das ermöglicht ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen zum Schutz aller Bürger in unseren Kommunen. Die Bekämpfung der Tigermücke ist ein wichtiges Anliegen im Hinblick auf Gesundheitsschutz und Lebensqualität im öffentlichen Raum.“

Wie aus Hochheimer Sicht Erster Stadtrat Hans Mohr hervorhebt, werde die Entwicklung bei der Verbreitung der Tigermücke intensiv beobachtet: „Wir handeln zielgerichtet, um die Bürger in Hochheim bestmöglich vor der Ausbreitung der Tigermücke zu schützen“.

Die Asiatische Tigermücke kann exotische Krankheitserreger übertragen, die etwa von Reiserückkehrern aus tropischen Ländern eingeschleppt werden. Im vergangenen Jahr wurde die Mücke in Eddersheim, Flörsheim und Hochheim nachgewiesen. Dem Landesamt zufolge könnten sich die Insekten in den kommenden Sommern stark ausbreiten. Nun sollen etwa von Mai bis Oktober Mitarbeiter der Kommunen in den bekannten Verbreitungsgebieten im Zwei-Wochen-Rhythmus nach individueller Vereinbarung ausgewählte Grundstücke begehen, um mögliche Brutstätten zu identifizieren. Sollten diese Brutstätten nicht beseitigt werden können, werden sie mit einem biologischen Wirkstoff behandelt. Er ist nach Angaben des Landesamts für andere Tierarten und auch den Menschen ungefährlich.

Die Mücke ist nur bis einen Zentimeter groß und hat ein auffälliges schwarz-weißes Streifenmuster, dazu markante weiß-silbrige Linien. Ihre Eier legt sie oft oberhalb von kleinen Gewässern ab, aber auch auf Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Plastikverpackungen wie Joghurtbechern oder in verstopften Dachrinnen. Sie ist ein tagaktiver, sehr aufdringlicher Lästling und unterscheidet sich damit von den üblichen Mücken.

Wer mögliche Mückenfunde melden oder Fragen zum hessischen Stechmücken-Monitoring hat, erreicht die Geschäftsstelle des HLPUG per E-Mail an klimaanpassung- muecken[at]hlfgp[dot]de. Die Informationsschreiben zum Thema können auch auf der Internetseite des Kreises unter www.mtk.org (Suchbegriff: „Tigermücke“) heruntergeladen werden.

Das Bild einer Tigermücke. Foto: James Gathany, USCDCP



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