Hund Finas Job: Menschen berühren mit Herz und Pfote

Schweizer Sennenhündin Fina ist ausgebildete Therapiebegleithündin und hilft ihrem Frauchen, Psychologin Jana Schwägerl, in der Beratungsstelle für Jugendliche des Hochtaunuskreises in Usingen. Foto: Kreis

Hochtaunus (how). Seit Oktober vergangenen Jahres ist Fina, eine große Schweizer Sennenhündin, offiziell als Therapiebegleithündin im Einsatz – und begeistert seitdem alle, die ihr bisher begegnet sind. Gemeinsam mit ihrer Besitzerin, Jana Schwägerl, Psychologin und systemische Familientherapeutin, ist sie in der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Hochtaunuskreises in Usingen im Einsatz. „Fina sorgt für eine entspannte Atmosphäre und leistet unschätzbare Unterstützung in der täglichen Arbeit“, weiß auch Sozialdezernentin Antje van der Heide, die sich über die vierbeinige Verstärkung im Team der Beratungsstelle freut.

Die Ausbildung zum Therapiebegleithundeteam (zertifiziert nach europäischen Standards) haben die knapp zweijährige Fina und ihre Besitzerin 2024 erfolgreich absolviert. Seitdem begleitet die Hündin ihre Halterin regelmäßig bei Gesprächen mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern. Dabei übernimmt Fina kleine Aufgaben, zeigt leichte Tricks oder ist einfach präsent – was oft schon ausreicht, um eine wohltuende Wirkung zu erzeugen. „Fina ist eine echte Bereicherung für unsere Arbeit“, freut sich Jana Schwägerl. „Ihre Anwesenheit allein sorgt oft dafür, dass sich die Menschen schneller öffnen. Besonders Kinder und Jugendliche reagieren positiv auf sie. Sie fühlen sich sicherer und entspannter, was die Gespräche deutlich erleichtert.“

Wissenschaftliche Studien belegen immer wieder, welche positiven Effekte Hunde auf Menschen haben. Sie wirken beruhigend, fördern das Wohlbefinden und senken das Stresslevel. Hunde wie Fina schaffen es, Barrieren zu durchbrechen, die oft bei der Arbeit mit Klienten auftreten. Besonders bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich die Wirkung von Therapiebegleithunden. Kinder, die zunächst schüchtern oder verschlossen sind, blühen in der Interaktion mit dem Hund auf. Sie lachen, streicheln, geben Kommandos oder machen gemeinsam mit dem Hund Tricks. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern bietet auch eine emotionale Stütze. Hunde sind zudem wahre Experten im Lesen von Stimmungen. „Fina spürt genau, wenn jemand traurig oder ängstlich ist, und nähert sich dann ganz vorsichtig. Sie bringt eine Ruhe mit, die sich oft auf den ganzen Raum überträgt“, erklärt die Besitzerin.

Die Arbeit mit einem Therapiebegleithund wie Fina ist nicht nur eine Bereicherung für die Klienten, sondern auch für die systemische Therapeutin selbst. Gemeinsam bilden sie ein eingespieltes Team, das durch Vertrauen und Empathie überzeugt. „Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie viel leichter Gespräche werden, wenn Fina dabei ist. Sie öffnet Türen, die Worte allein oft nicht erreichen“, sagt die Halterin. Allerdings achte ich auch akribisch darauf, dass Fina nicht überfordert wird. So ist die Hündin nur an einigen Tagen in der Woche im Einsatz – und das auch nur stundenweise.“

In der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Hochtaunuskreises ist Fina mittlerweile eine feste Größe. Auch die Kolleginnen in der Beratungsstelle freuen sich, wenn Fina ihren Arbeitsbereich besucht. Ihr Einsatz zeigt, dass tiergestützte Interventionen nicht nur eine moderne Ergänzung, sondern oft ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Arbeit sein können. Fina ist ein Beispiel dafür, wie Hunde das Leben von Menschen positiv beeinflussen können – mit Herz, Pfote und einer unnachahmlichen Fähigkeit, die Seele zu berühren.



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