Hessen (kez) – Hessens Flüsse und Bäche sollen lebendiger, klimaresilienter und ökologisch intakt werden. Bis 2027 müssen laut der europäischen Wasserrahmenrichtlinie WRRL alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Gewässer in einen „guten ökologischen Zustand“ zu bringen. Doch angesichts des Fachkräftemangels und wachsender Aufgaben stoßen viele hessische Kommunen und Wasserverbände dabei an ihre Grenzen. Hier setzt das Land Hessen mit einer neuen Initiative an: Ein „Gewässermanager“ – beauftragt vom Hessischen Landwirtschafts- und Umweltministerium, kurz HMLU – unterstützt Städte, Gemeinden und Wasserverbände gezielt bei der Planung und Umsetzung von Renaturierungsprojekten. Der Gewässermanager wird vollständig vom Land finanziert. „Mit dem Gewässermanager geben wir den Kommunen und Wasserverbänden konkrete Unterstützung für Ihre Aufgaben im Gewässerschutz. So können Projekte schneller realisiert werden – das ist gut für die Natur, für die Kommunen und für kommende Generationen“, erklärte Umweltstaatssekretär Michael Ruhl. Der Gewässermanager ist ein externer Dienstleister, der Kommunen bei zentralen Aufgaben wie Projektsteuerung, Genehmigungsverfahren und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Vorbild für das neue Programm ist das erfolgreiche Projekt „100 Wilde Bäche für Hessen“.
Startschuss für den Gewässermanager
Vergangene Woche fand das Auftakttreffen für den Gewässermanager statt: Das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium lud die Hessische Landgesellschaft mbH (HLG), die künftig als Gewässermanager fungiert, sowie Vertreter der Regierungspräsidien – den oberen Wasserbehörden – zum Auftakt ein. Der Gewässermanager kann von allen Kommunen und Wasserverbänden genutzt werden, die mit den Regierungspräsidien und Landkreisen öffentlich-rechtliche Vereinbarungen abschließen. In diesen Vereinbarungen verpflichten sich die Kommunen, die geplanten Renaturierungsmaßnahmen innerhalb eines festgelegten Zeit- und Umsetzungsplans umzusetzen.
Zum Start des Programms sind bereits 82 Kommunen in Hessen teilnahmeberechtigt. Die ersten Kommunen haben bereits unterzeichnet und setzten damit ein Zeichen für den Gewässerschutz.
Der Gewässermanager entlastet Kommunen und Wasserverbände in folgenden Bereichen:
Mit dem neuen Programm und der finanziellen Unterstützung setzt Hessen ein klares Zeichen für den Gewässerschutz und die Anpassung an den Klimawandel. Das Programm ist zunächst bis 2027 ausgelegt, mit der Möglichkeit einer Verlängerung. Die Regierungspräsidien und Landkreise schließen die Vereinbarungen mit den Gemeinden, Städten und Wasserverbänden ab und erteilen erforderliche Genehmigungen. Das Land Hessen beteiligt sich darüber hinaus mit einer Förderquote von 75 bis 95 Prozent an den Planungs- und Baukosten gemäß der Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz.