Der Hausrotschwanz ist der Vogel des Jahres 2025

Foto: NABU/Frank Derer

Hessen (red) – Deutschland hat gewählt: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025 und löst damit den Kiebitz ab. Bei der fünften öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 143.390 Menschen mitgemacht – so viele wie bisher noch nie. 30,2 Prozent der Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 28,2 Prozent auf die Waldohreule, 15,8 Prozent auf den Schwarzspecht, 14,5 Prozent auf den Schwarzstorch und 11,3 Prozent auf den Kranich.

Beliebte Vogelart

„Der Hausrotschwanz ist mit seinem markanten Gefieder und Gesang leicht zu erkennen. Es überrascht daher nicht, dass unser ,Rotschwänzchen‘ zu den bekanntesten und beliebtesten Vogelarten Deutschlands gehört, wie die diesjährige Jahresvogelwahl uns gezeigt hat“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

„Early Bird“

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein graziler Singvogel, der häufig in menschlichen Siedlungen unterwegs ist, weil er hier gute Bedingungen zum Brüten findet. „Er ist ein echter Early Bird – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ist er aktiv und lässt seinen melodischen Gesang lautstark erklingen. Damit ist er die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert“, berichtet Bernd Petri, Vogelexperte des NABU Hessen. Hausrotschwänze wirken nervös und agil, sie sitzen selten still, sondern flitzen umher, knicksen mit den Beinen und zittern mit dem Schwanz. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Einige Vögel bleiben auch im Winter hier.

Mit Mut zur Lücke für mehr Vielfalt

Der aufgeweckte Rotschwanz ernährt sich vor allem von kleinen Insekten und Spinnen und beweist bei der Futtersuche einen echten Blick fürs Detail.

Als Insektenfresser ist er jedoch vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem gehört er zu den Gebäudebrütern, die es durch Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten zu finden. Der Wahlslogan war darum: „Mut zur Lücke!“ und soll zu mehr Vielfalt und Naturnähe im Siedlungsraum und der Landwirtschaft aufrufen. „Damit wir uns weiterhin am Hausrotschwanz erfreuen können, ist es entscheidend, dass er genügend Brutplätze und Futter findet. Dafür ist eine Berücksichtigung der naturnahen Gestaltung von Gärten und Grünanlagen bei Kommunen, Städten und auch Gartenbesitzerinnen und -besitzern entscheidend“, erläutert Maik Sommerhage.

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.



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