Hochtaunus (how). Das Thema Altersarmut von Frauen im Hochtaunus ist seit langem ein Anliegen des Zonta Club Bad Homburg, dass der Club nun gemeinsam mit dem Caritasverband Taunus angeht. Dazu stellt Zonta jährlich finanzielle Mittel in einem Fonds zur Verfügung. Das gemeinsame Projekt mit dem Caritasverband hat im Oktober begonnen und ist an die Caritas Beratung angebunden. Es richtet sich gezielt an ältere Frauen, die von Armut betroffen sind oder an der Armutsgrenze leben. Der Fonds soll dazu beitragen, die Lebensqualität im Alter zu verbessern und mehr Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben zu ermöglichen.
Armut hat viele Gesichter und Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen. Bedingt durch Erziehungszeiten und/oder längere Phasen der Pflege von Angehörigen, haben sie oft geringere Rentenansprüche. Auch und gerade in unserer Region sind viele Frauen von diesen Umständen betroffen. „Hinzu kommen Faktoren wie hohe Mietkosten, unsichere Wohnverhältnisse und stetig steigende Lebenshaltungskosten“, so Janine Molitor, Einrichtungsleitung der Caritas Beratung.
Ursachen für Altersarmut sind vielfältig und umfassen: niedrige Renten aufgrund von Lücken in der Erwerbsbiografie, wie Teilzeitarbeit, Erwerbslosigkeit oder lange Phasen unbezahlter Care-Arbeit, geringe Einkommen während des Arbeitslebens, die sich ebenso in niedrigeren Rentenansprüchen niederschlagen, Gesundheitsprobleme und Pflegebedarf, die zusätzliche Kosten verursachen, hohe Wohnkosten, die einen großen Teil des Einkommens aufzehren.
Die vom Zonta-Club bereitgestellten Mittel sollen Frauen deshalb nicht nur finanzielle Entlastung bieten, sondern ihnen auch die Möglichkeit geben, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dabei werden die Gelder gezielt und nachrangig eingesetzt – das heißt, andere Hilfsquellen werden zunächst ausgeschöpft und längerfristige Unterstützungsmöglichkeiten, wie Wohngeld, geprüft und gemeinsam beantragt.
Das Projekt profitiert von der engen Anbindung an das umfassende strukturelle Angebot der Caritas Beratung. Denn es geht nicht nur um die Verteilung der Mittel, sondern auch darum, weitere Unterstützungsangebote zu identifizieren. Damit stellt die Beratung eine wichtige Ergänzung zum Fonds dar. Durch die Vernetzung mit Fachdiensten, Pfarrgemeinden und ehrenamtlichen Initiativen wird sichergestellt, dass betroffene Frauen passgenaue und wirkungsvolle Hilfe erhalten. „Uns ist wichtig, dass die Frauen in Not die Hilfen bekommen, die sie brauchen. Das kann durch Unterstützung im Alltag, kurzfristige Überwindung finanzieller Engpässe, aber auch durch die Teilnahme an kulturellen und sozialen Angeboten sein“, erklärt Molitor.
Zu den möglichen Fördermaßnahmen gehören unter anderem die Übernahme von Kosten für notwendige Anschaffungen, Fahrtkosten oder die Teilnahme an Kursen und kulturellen Veranstaltungen. Auch Unterstützung bei der Haushaltsführung oder pflegerischen Versorgung kann aus dem Fonds gewährt werden.„Dank der großzügigen Spende des Zonta Clubs können wir diesen Frauen wieder Perspektiven eröffnen“, betont Frau Molitor.
Engagement von Frauen für Frauen – das ist seit mehr als 60 Jahren das Ziel des Zonta Club Bad Homburg. Er ist Teil des Netzwerks von Zonta International, einer Serviceorganisation berufstätiger Frauen, die sich dafür einsetzt, die Lebenssituation von Frauen in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Hinsicht zu verbessern.