Kronberg. – „Nach dem Lockdown Ende Juni hat sich das Leben sehr verändert“, erzählt die Vorsitzende des Aberystwyther Partnerschaftsvereins, Jane Wilso ihren Freunden aus Kronberg und sendet mit ihrem Schreiben „Herzliche Grüße aus der Partnerstadt Aberystwyth und viel Glück im neuen Jahr.“ Studenten seien nach dem Lockdown im Juni nach Hause in den Rest des vereinigten Großbritanniens zurückgekehrt. Normalerweise startet der Sommertourismus im gleichen Monat. „Dies passierte in diesem Jahr natürlich nicht“, berichtet sie aus Aberystwyth. Ein lokaler Geschäftsmann beschreibt Aberystwyth als „zombie town“. Schließlich durften einige Ferienunterkünfte öffnen und Sommergäste begannen zurückzukehren. „Wir lebten in einem der sichersten Plätze in UK und die drastischen Maßnahmen schienen gewirkt zu haben“, erzählt Jane Wilson.
„Die West Midlands Motorradclubs lieben die Fahrten über unsere benachbarten Cambrian Berge, und Hunderte der Motorradfahrer kamen zurück auf unsere Promenade, nachdem das Leben sich entspannt hatte.“
Nach dem Lockdown habe sich der PKW-Gebrauch dramatisch erhöht, denn das Interesse an öffentlichen Verkehrsmitteln sei gefallen und viel weniger Leute würden angesichts der Gefahr, sich anzustecken, Zug oder Bus benutzen.
Im August wurden in Ceredigion Sicherheitszonen eingerichtet, damit in den Straßen Sicherheitsabstände eingehalten werden konnten. Diese wurden zum Teil schon wieder entfernt aber einige Straßen seien am Wochenende nach wie vor verboten. „Von uns wird erwartet, dass wir keine andere Wohnung besuchen und möglichst wenige Personen treffen“, erzählt die Vorsitzende weiter. Auch sollen möglichst viele Personen von zuhause arbeiten. Die Covid-19-Inzidenz stieg Ende September, nachdem die Studenten wieder zurückgekehrt waren. „Daraus mag sich der Anstieg bei der restlichen Ceredigion-Bevölkerung erklären“, so Wilson. Die Zahlen seien immer noch niedriger als in den meisten Teilen des UK, aber die Leute seien sehr vorsichtig beim Umgang mit anderen Menschen. Das Maskentragen sei wesentlich populärer geworden. Vom 23. Oktober bis 9. November wurde die „firebreak period“ in Wales durchgeführt. Der Staat Wales verfügte, dass alle Restaurants, Pubs und alle nicht notwendigen Geschäfte geschlossen wurden. „Nach dem 9. November sollte alles wieder zum Normalzustand zurückkehren, aber einige Einwohner zögern immer noch, in der Öffentlichkeit zu essen und zu trinken“, berichtet sie.
Die Folge des „Firebreak“ war, dass die Zahl der Virusübertragungen sank. Aber Anfang Dezember stieg die Zahl wieder dramatisch an, sodass auch die Aberystwyther noch weitere Einschränkungen vor Weihnachten erwarten. Weiterführende Schulen hätten nun frühzeitig geschlossen, Grundschulen ebenfalls. Ein Impfstoff stehe bereits dem Pflegepersonal, Bewohnern und Angestellten von Altenheimen bereit, die meisten Teile der Bevölkerung müssten allerdings noch etwas warten. Ähnlich wie bei uns soll es zu Weihnachten wohl eine zeitweise Erleichterung der Vorschriften geben, sodass Familien sich an Weihnachten treffen können. „Was nach Weihnachten geschieht, ist ungewiss“, so die Vorsitzende, die wie so viele in Aberystwyth wie auch in Kronberg und auf der ganzen Welt hofft, dass man mit Hilfe der Impfung irgendwann in 2021 vielleicht zur einer Normalität wird zurückkehren können. (mw)