Fahrzeugspende für die ukrainische Partnerstadt

Landrat Ulrich Krebs (l.) überreicht die Schlüssel für das neue Fahrzeug an den Bürgermeister von Zhovti Vody, Dmytro Khanis. Foto: HTK

Hochtaunus (how). Bereits im März 2023 hat der Verein Ukrainehilfe Taunus, der kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf Initiative von Landrat Ulrich Krebs gegründet wurde, und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zwei Rettungswagen an die ukrainische Partnerstadt des Kreises, Zhovti Vody, gespendet. Nun wird der Fuhrpark der Stadt noch um einen Kleinbus erweitert, der zur Beförderung von Menschen mit Beeinträchtigungen geeignet ist. Heute übergab Landrat Ulrich Krebs den Wagen an den Bürgermeister von Zhovti Vody, Dmytro Khanis, der zurzeit den Hochtaunuskreis besucht.

„Die medizinische Versorgung ist in der Ukraine wesentlich zentraler organisiert als hierzulande“, erklärt Landrat Ulrich Krebs. Zur Behandlung müssten dort die Menschen, die auf dem Land leben, sehr weite Wege zurücklegen, um in das Krankenhaus von Zhovti Vody zu gelangen. Doch gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen sei dies nur sehr schwer machbar. Denn Krankentransporte, wie die Menschen sie hier in Deutschland kennen, gibt es dort nicht. „Deshalb bin ich froh, dass wir unserer Partnerstadt in der Ukraine nun einen solchen Wagen zur Verfügung stellen können, um Menschen ins Krankenhaus bringen zu können.“

Auch Bürgermeister Dmytro Khanis freut sich über die Spende aus dem Hochtaunuskreis: „Dieser Wagen bedeutet eine deutliche Verbesserung der medizinischen Versorgung in Zhovti Vody. Wir sind daher sehr dankbar für diese Unterstützung, die den Menschen in meiner Stadt zugutekommt.“ Bei dem Kleinbus handelt es sich um einen Wagen im Wert von rund 56 000 Euro, der für die Belange der Beförderung von Personen mit Beeinträchtigungen entsprechend umgebaut wurde. Der Hochtaunuskreis hat diesen Wagen von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Spende erhalten. Die Stadt Zhovti Vody hatte sich einen solchen Wagen gewünscht und der Hochtaunuskreis hatte sich bei der GIZ erfolgreich dafür eingesetzt.

Außerdem werden noch fünf Notstromaggregate und orthopädische Hilfsmittel wie Gehhilfen mitgegeben. „Wir haben uns seinerzeit bewusst dafür entschieden, eine Stadt in der Ukraine, die unter dem russischen Angriffskrieg besonders zu leiden hat, zu unterstützen und humanitäre Hilfe zu leisten“, sagte Landrat Krebs. Langfristige, dauerhafte Hilfe solle dabei im Mittelpunkt stehen. Genau dafür stehe der nun überreichte Wagen, denn der werde sicherlich auch nach dem Ende des Krieges in Zhovti Vody seinen Dienst verrichten können. Bereits Ende Januar soll sich eine weitere Hilfslieferung auf den Weg in die ukrainische Partnerstadt machen. Dann werden Solar-Straßenlaternen im Wert von rund 29 000 Euro dorthin gebracht. Auch bei den Laternen handelt es sich um eine GIZ-Spende. Außerdem werden noch diverse humanitäre Hilfsmittel mitgeschickt. Bei den Notstromaggregaten und den anderen übersendeten Hilfsmitteln handelt es sich um Privatspenden von Bürgern aus dem Hochtaunuskreis.

Zhovti Vodys Bürgermeister Dmytro Khanis ist seit dem 6. Januar in Deutschland. Hier besuchte er unter anderem das Technische Hilfswerk (THW), Ortsverband Bad Homburg, und den Bauhof in Usingen. Am morgigen Freitag wird er die Rückreise in die Ukraine antreten – am Steuer eines neuen Kleinbusses, der die medizinische Versorgung in Zhovti Vody spürbar verbessern wird.

Informationen zur Stadt Zhovti Vody: Die ukrainische Stadt Zhovti Vody liegt etwa 135 Kilometer westlich von Dnipro und etwa 380 Kilometer südöstlich von Kiew. Vor Beginn des Ukraine-Krieges hatte die Stadt rund 42 000 Einwohner. Aufgrund der Nähe zur Frontlinie haben sich viele Menschen aus dem unmittelbaren Kampfgebiet nach Zhovti Vody geflüchtet. Bereits seit 2023 unterstützt der Hochtaunuskreis die Stadt bei der Bewältigung der humanitären Aufgaben durch Hilfslieferungen. Federführend ist dabei der Verein Ukrainehilfe Taunus, dessen Vorsitzender Landrat Ulrich Krebs ist. Wer den Verein unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf dessen Konto tun. Spendenquittungen werden ab einem Betrag von 200 Euro auf Wunsch ausgestellt, wenn die dazu gehörende Anschrift auf dem Verwendungszweck vermerkt wird.



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