Ehrenpokal für Andreas Salaru, Abschiedsworte für den Grafen

Sie stehen bei der Konzertveranstaltung im Mittelpunkt (v. l.): Dr. Jürgen Frei, Andreas Salaru, Nils P. Graf Lambsdorff, Mi-Helen Horn, Aaron Woyniewicz-Böer, Alexander W. Hetjes und Markus Franz. Foto: fch

Hochtaunus (fch). Der Mendelssohn-Wettbewerb FrankfurtRheinMain für junge Musiker im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis ist ein Erfolgsmodell. An den jährlich stattfindenden Wettbewerben nahmen in 25 Jahren 4500 Musiker teil, informierte der Vorsitzende Nils P Graf Lambsdorff das Publikum beim 12. Talente-Auftakt-Konzert am Sonntag.

Begrüßt wurden die Musikfreunde von Dr. Bettina Gentzcke im Namen der Stadt. Das vom Magistrat der Stadt Bad Homburg ausgerichtete Konzert im Kulturzentrum Englische Kirche hatte mehrere Höhepunkte. Den musikalischen Part des 12. Talente-Auftakt-Konzertes bestritten mit Geigerin Mi-Helen Horn, Cellist Aaron Woyniewicz-Böer und Pianist Andreas Salaru die drei Laureaten des 24. Mendelssohn-Wettbewerbs FrankfurtRheinMain. Alle drei holten sich in ihrer Kategorie und Altersklasse jeweils den ersten Preis.

Die 15-jährige Mi-Helen Horn, die seit sechs Jahren am Wettbewerb teilnimmt, interpretierte bekannte Stücke von Johann Sebastian Bach, Maurice Ravel und Eugène Ysaye. Cellist Aaron Woyniewicz-Böer hatte in diesem Jahr seine erfolgreiche Premiere beim Mendelssohn-Wettbewerb gegeben. Für seinen Auftritt in der Englischen Kirche hatte der 18-Jährige die Sonate A-Dur, Opus 69, von Ludwig van Beethoven gewählt. Dritter im Bunde der mit vielen Preisen ausgezeichneten Laureaten war der Pianist Andreas Salaru. Der 19-Jährige unterstrich seine Klasse mit der Interpretation von fünf Werken bekannter Komponisten. Alle drei bereits sehr erfolgreichen Nachwuchsmusiker wurden mit anhaltendem Applaus für ihre gelungenen Interpretationen belohnt.

Oberbürgermeister und Schirmherr Alexander W. Hetjes übereichte an Andreas Salaru zudem Urkunde und Ehrenpokal des „Sonderpreises des Magistrats der Stadt Bad Homburg 2024“. Der in Bonn geborene Preisträger begann mit sechs Jahren seine musikalische Ausbildung. Unterricht, Meisterkurse, Konzertreisen bis nach China, der Gewinn namhafter internationaler Musikpreise begleiten seinen Werdegang als Nachwuchspianist. Sein Orchesterdebüt gab Andreas Salaru 2018 mit der Sinfonietta Mainz. Weitere Auftritte wie mit den Hofheimer Sinfonikern beim Neujahrskonzert in diesem Jahr folgten. Als Finalist der „Grand Piano Competition 2021“ spielte er mit dem State Symphony Orchestra „Evgeny Svetlanov“ in der Tchaikovsky Hall in Moskau.

Nils P Graf Lambsdorff lobte: „Andreas ist dem Mendelssohn-Wettbewerb seit zehn Jahren verbunden. Er gewann von Anfang an immer den ersten Preis in seiner Altersklasse und erhielt als Laureat zahlreiche Sonderpreise.“ Der Vorsitzende des Wettbewerbs dankte den drei Laureaten für ihren Auftritt. Der Stadt und dem Publikum dankte er dafür, dass sie den jungen Musikern wieder eine tolle Bühne geboten haben. In einer Zeit, in der elektronische Medien dominierten, sei es besonders wichtig, jungen Talenten eine Bühne zu bieten, um Musikfreunde mit live gespielter Musik zu erfreuen.

Außer den drei Laureaten stand bei diesem Konzert auch Nils P Graf Lambsdorff im Mittelpunkt. Für ihn war es das letzte Preisträgerkonzert als Vorsitzender. Er gibt sein Amt nach 25 Jahren zum Jahreswechsel 2024/2025, falls die derzeit 93 Mitglieder bei der Mitgliederversammlung zustimmen, an seinen designierten Nachfolger Benjamin Brainman, ab. Der Oberbürgermeister sagte: „Nils P Graf Lambsdorff gibt nach 25 Jahren den Staffelstab weiter, um in die zweite Reihe zurückzutreten und dort zu wirken.“

Für den Schirmherrn und Landrat Ulrich Krebs dankte Dr. Jürgen Frei, der dem Wettbewerb seit vielen Jahren verbunden ist, dem Vorsitzenden für sein großes Engagement. Er habe 2009 als „Hebamme“ den gemeinnützigen Wettbewerb von Anfang an mit zwei Stiftungen begleitet. Die Ideen von Nils P Graf Lambsdorff begeisterten ihn als Gründungs- und Vorstandsmitglied und seit 2011 Kuratoriumsmitglied stets. Die Früchte der Arbeit von Graf Lambsdorff spiegelten sich in der großen Zahl von bis zu 400 Anmeldungen junger Musiker jährlich und in den Auftritten der auf hohem Niveau spielenden Preisträger. „Ohne dich wäre der Mendelssohn-Wettbewerb nicht, was aus ihm geworden ist. Die Musikwelt im Taunus verdankt dir viel und ich danke dir im Namen von Frau Musica. Viva la Musica“, sagte der 83-jährige Dr. Frei. Er hat sich als Mäzen, Ideengeber und Organisator der Musikförderung verschrieben und ist Ehrenpreisträger des 21. Mendelssohn-Wettbewerbs Frankfurt-RheinMain.

Für den Hauptsponsor, die Taunus-Sparkasse, die den Wettbewerb seit 15 Jahren fördert, dankte Vorstandsmitglied Markus Franz Graf Lambsdorff „für die tolle Zusammenarbeit“ mit ihm in den vergangenen zehn Jahren und dass „er immer alles als Klammer zusammengehalten“ habe. Die Wettbewerbsteilnehmer sollten immer an das Motto „Dein Ton macht Musik“ denken. Graf Lambsdorff bedankte sich bei den Mitgliedern, Jurymitgliedern, Sponsoren, den Spendern von zwei wertvollen Geigen, und den Konzertbesuchern für ihre Unterstützung.

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