Eberhard Haag blickt auf 39 Jahre im Handwerk zurück

Eberhard Haag (r.) war 30 Jahre lang Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hochtaunus. Jetzt geht er in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Peter Sachs. Foto: Ehmler

Hochtaunus/Main-Taunus (eh). Nach fast 30 Jahren als Geschäftsführer bei der Kreishandwerkerschaft im Hochtaunus und seit zwei Jahren auch im Main-Taunus wurde Eberhard Haag am Montag in einer Feierstunde im Kurhaus Bad Homburg in den Ruhestand verabschiedet. Kreishandwerksmeister Walter Gernhard erinnerte daran, dass sein Vor-Vorgänger, Ehrenkreishandwerksmeister Rolf Weil, Eberhard Haag im Jahr 1990 eingestellt hatte.

1990 wurde ein neuer Geschäftsführer gesucht, und die Auswahl war groß. Doch die Wahl fiel auf Eberhard Haag. „Er war loyal und innovativ“, betonte Gernhard. So hat Haag alle Sitzungen der Kreishandwerkerschaft vorbereitet und als Geschäftsführer der Innung alle Betriebe kennengelernt. „Er hat den handwerklichen Beruf präsentiert“, so der Kreishandwerksmeister weiter. Hier war für Haag der Höhepunkt die Berufsinformationsmesse auf dem Hessentag 2011 in Oberursel, zu der 3000 Schüler kamen.

Zur Verabschiedung fanden sich rund 100 Gäste ein, darunter elf Kreishandwerksmeister und neun Geschäftsführer. Für Bernd Ehinger, dem Präsidenten der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, bedeutete dies Anerkennung und Wertschätzung für den scheidenden Geschäftsführer. Ehinger fügte hinzu, dass außer Loyalität und Innovation Eberhard Haag auch Verlässlichkeit und Vertrauen auszeichneten. „Für die Fusion der Kreishandwerkerschaften Main-Taunus und Hochtaunus brauchte man Menschen, die aufeinander zugehen“, so Ehinger. „Und Eberhard Haag hat hier die Anliegen aller im Blick gehabt.“

Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr, der Eberhard Haag seit zehn Jahren kennt, sagte: „Er war ein engagiertes Sprachrohr, der das Handwerk in die Politik gebracht hat.“ Schorr wies auch auf die Freisprechungs- und Ehrungsfeiern hin, die Haag jährlich moderiert hat. Für Bad Homburgs Bürgermeister Meinhard Matern war Eberhard Haag ein zuverlässiger Partner: „Er war, wenn es ums Handwerk ging, unser Ansprechpartner.“ Oberursels Bürgermeister Hans-Georg Brum sprach von Eberhard Haag als einem „kooperativen Menschen“. „Das Handwerk ist das Rückgrat der Städte und Gemeinden.“

Dabei wollte Haag zunächst gar nichts mit dem Handwerk zu tun haben. Nach der Bundeswehrzeit studierte er und machte den Abschluss als Diplom-Ökonom. Haag begann beim Zentralverband der Kürschner, bevor er 1990 das Amt des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft Hochtaunus antrat, sodass schließlich 39 Jahre im Handwerk zusammenkamen. Eberhard Haag geht gerne schwimmen und mag das Fotografieren. Auch hört er gerne Saxofonmusik. Eines seiner Lieblingsziele ist der Gardasee. Außerdem ist er Fan von Borussia Mönchengladbach. Besonders freut ihn, dass er vor Kurzem Opa geworden ist.

Die Nachfolge im Amt des Geschäftsführers übernimmt Peter Sachs, der seit 25 Jahren Geschäftsführer der Kreishandwerschaft Main-Taunus ist und mit dem Eberhard Haag nach der Fusion der beiden Kreishandwerkerschaften vor zwei Jahren zusammengearbeitet hat. Sachs übernimmt von Haag alle Ämter im Hochtaunuskreis. Peter Sachs ist 53 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt in Idstein-Kröftel. Sachs betonte, dass Haag und er seit zwei Jahren als gleichberechtigte Geschäftsführer kooperiert haben. „Es gab nicht einen Streit. Es ist eine Freundschaft entstanden. Ich hoffe, dass die gute Zusammenarbeit fortgeführt wird.“

Eberhard Haag musste bei seiner Verabschiedung erst einmal tief durchatmen. Er war vor 30 Jahren im Kurtheater in sein Amt als Geschäftsführer eingeführt worden, jetzt zeigte er sich überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist. „Freude und Wehmut kommen in mir auf“, sagte er. Haag bedankte sich bei jedem im Saal: „Es war mir eine große Freude, in diesem Kreis mitgearbeitet zu haben. Ich habe immer das Wohl des Handwerks im Blick gehabt.“ Seinem Nachfolger wünschte er alles Gute: „Du bist das neue Gesicht für die Handwerkerschaft im Hochtaunuskreis. Wir sind menschlich zusammengewachsen. Deswegen kann ich jetzt in Ruhe gehen.“ Und seiner Frau Karin versprach er: „Jetzt, wo ich zu Hause bin, werde ich den Haushalt nicht durcheinanderbringen. Ich gebe mir Mühe.“

Eberhard Haag (r.) war 30 Jahre lang Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Main- und Hochtaunus. Jetzt geht er in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Peter Sachs. Foto: Ehmler



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