„Bunt ist die Welt, auch die böse“

Die Verbrecherbande plant einen Banküberfall, jedoch wie sich herausstellen wird mit mäßigem Erfolg. Um weniger verdächtigt zu wirken spielen sie dabei Karten. Foto:ivy

Hochtaunus (ivy). „Das Böse, nein, es ruht und rastet nicht“ So lautet der Titel für die neue Produktion des Oberurseler Theatervereins „Szenenwechsel“. An zwei Abenden präsentierte das gut aufeinander eingespielte Ensemble in Michael Scheibels Geschäft „Scheibel – gute Idee“ zehn Minikrimis von Andreas Kroll. Dabei kamen Grusel, Humor als auch überraschende Wendungen nicht zu kurz.

Den Anfang machten zwei unerfahrene Diebe, denen während eines Museumsraubs auffällt, dass sie gar nicht wissen welche nun die wertvollen Werke sind. Letztendlich werden sie von der Nachtwächterin überrascht, die sich allerding sogleich willig als Museumsführerin anbietet.

Das zweite Stück zeigte eine Verbrecherbande die in gemütlicher Atmosphäre, bei Bier und Frikadellen, einen Banküberfall planen. Jedoch entpuppt sich der ach so durchdachte Plan des Anführers in ein einziges Desaster.

Bei der nächsten Darbietung gelang es einem Versicherungsangestellten den Rentenbetrug einer älteren Dame aufzudecken. Diese tut seit Jahren so, als ob ihr Mann und ihre Mutter noch leben würden, um die Rente der beiden weiterhin zu bekommen. Dabei sind beide schon längst tot und sind nur noch als Leichen bei ihr anzutreffen.

An Kuriösität wurde auch bei einer Entführung nicht gespart. Während das Opfer total entspannt bleibt, mangelt es den Entführern an Erfahrung und sie wissen nicht wie sie vorgehen sollen. Schlussendlich stellt sich heraus, dass die entführte Person, Frau eines Mafiabosses und Komplizin des einen Entführers ist. Der ursprüngliche Täter wird somit zum Opfer.

Zum Abschluss das Abends gab die Theatergruppe noch Einblick in ein Zeugenschutzprogramm, bei dem alles schief läuft. Eigentlich möchte der Zeuge nur seinen Frieden haben, aber es kommen Situationen, wie ein betrunkener Kommissar, eine nervige Exfrau und ein Polizeibeamter, der seinen Job etwas zu ernst nimmt, dazwischen. Die sogenannte „doppelte Polizei Psychologie Strategie“ gelingt nicht wie geplant und somit geht der Schuss, im wahrsten Sinne des Wortes, nach hinten los.

Der „Szenenwechsel“ besteht seit 2019 und es ist unschwer erkennbar, dass alle Beteiligten viel Mühe und Zeit in diesen Verein stecken. Dies zahlt sich auch beim Publikum aus, die Vorstellung in Michael Scheibels Geschäft kommt sehr gut an. Die Zuschauer amüsieren sich und es gelingt selbst auf wenig Raum, den Zauber des Bösen mit Witz und Esprit rüber zu bringen. Neben den beiden Vorstellungen in Bad Homburg, fanden ebenfalls zwei Aufführungen in der Taunushalle in Oberstedten statt. Wer sich so eine gelungene schauspielerische Darbietung nicht entgehen lassen möchte, der hat noch die Möglichkeit Karten zu erhalten. Die nächste Aufführung findet am Sonntag, 17. November um 17 Uhr in Garniers Keller in Friedrichsdorf statt. Karten können dort vorort, im Geschäft „Scheibel – gute Idee“ sowie im Internet unter info[at]szenenwechsel[dot]net erworben werden.

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