Zwei Mathematiklehrerinnen suchen ihre Gleichung des Lebens

Die beiden Mathematiklehrerinnen Susanne Müller und Marie Gottfried (v. l.) verlassen das Gymnasium Oberursel und werden herzlich verabschiedet. Foto: Ulla Föller

Oberursel (ow). Kürzlich verabschiedete das Kollegium des Gymnasiums Oberursel in einer Feierstunde in der Rotunde zwei engagierte Mathematiklehrerinnen. Marie Gottfried und Susanne Müller verlassen mit dem Schuljahresende das GO.

Für Marie Gottfried, die seit 2016 an der Schule als Mathematik- und Biologielehrerin tätig war, hielt Timo Vogt, Leiter des Fachbereichs III, eine sehr humorvolle, aber auch emotionale und persönliche Rede. Er dankte ihr darin unter anderem für die Mitarbeit im Arbeitskreis Mensa, die Mithilfe bei der Entwicklung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Profils der Schule, der Organisation des Landes-Mathematikwettbewerbs für die Jahrgangsstufe 8, die Betreuung der Schüler des GO-Springermodells und die Erstellung des Mathe-Readers für diese. Zudem sei sie für ihn beruflich und persönlich eine riesige Unterstützung als Oberstufenassistenz gewesen, habe in den vergangenen Jahren den Zeugnisdruck für die Oberstufe gemanagt und das GO+-Programm mit einer Zumba-AG bereichert. Insgesamt sei sie ein wichtiger Teil seiner „Arbeitsfamilie“ gewesen, den er aber auch persönlich vermissen werde. Für ihren mutigen Schritt wünschte er ihr abschließend alles Liebe und Gute.

Diesen Worten konnten sich Ruth Kamin-Groß für die Fachschaft Biologie und Christina Klose für die Fachschaft Mathematik in dem gemeinsamen Beitrag nur anschließen. Sie stellten Marie Gottfried ein hervorragendes „Zeugnis“ einer etwas anderen Art aus. Christina Klose verlas dann noch einen berührenden Text der Kollegin Vera Aklan, die nicht anwesend sein konnte. Als Metapher wurde Marie Gottfried in diesem mit einem Schmetterling verglichen, der als Krafttier gelte und für Leichtigkeit und Wandel stehe. Als Abschiedsgeschenk gab es dazu passend eine Leinwand mit einem Himmel, auf den alle Kollegen kleine vorbereitete Schmetterlinge, die sie zunächst mit einem guten Wunsch versahen, aufkleben konnten. Marie Gottfried, die auch Zusatzausbildungen als Gruppenfitness-Trainerin und Meditationscoach im Bereich Achtsamkeit hat, dankte dem Kollegen gerührt für die Beiträge. Sie wird nach Freiburg ziehen, den Lehrberuf zunächst einmal verlassen und etwas Neues beginnen.

Die Rede für Susanne Müller hielt Schulleiter Dr. Alexander Begert. Er beschrieb ihren Werdegang, der sie vom Studium der Mathematik über die Tätigkeit als Programmiererin zu ersten Nebentätigkeiten am GO im Jahre 2006 geführt habe. Währenddessen habe sie dann noch ihre Vorliebe zum Sport durch ein entsprechendes Lehramtsstudium ausgebaut und in beiden Fächern von 2008 bis 2010 ihr Referendariat am GO absolviert. Zudem habe die ruhige und meinungsstarke Kollegin ihr didaktisches Können durch die Mitarbeit an Lehrbüchern für die Sekundarstufe I unter Beweis gestellt, so der Schulleiter. Die Fachschaften Mathematik und Sport schlossen sich mit einer von Jens Judisch verfassten und von Christiane Wimar vorgetragenen humorvollen Rede mit musikalischem Anteil an. Nachdem zunächst die „Entmüllerung“ der Schule, die im vergangenen Jahr durch die Pensionierung Uwe Müllers eingeläutet worden sei. Beim Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ gab es mittendrin einen Cut und die Fachschaften stimmten das bekannte Lied „Heidi“ umgetextet auf „Susi“ an, um die Berg- und Wanderliebe der Kollegin zu besingen. Zum Abschluss wurde eine mathematische Gleichung aufgestellt, deren Lösung das Wort „Rente“ ergab und mit Geschenken begleitet wurde, die die „Renten“-zeit als eine Zeit der Erholung und des Relaxens symbolisch ankündigten.

Susanne Müller, die in den Vorruhestand versetzt wird, zieht nun nach Icking an den Starnberger See und unterrichtet dort in Teilzeit Mathematik an einer privaten Schule.

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